REISE-STRECKE: Lightning Ridge - Eulo via Mulga Downs Road (435 km) |
ÜBERNACHTUNG: Queens Hotel Campground, Eulo |
Wegen der kalten Nacht ist heute morgen die ganze Umgebung feucht. Aber bald schon wird alles von der Sonne getrocknet, und es wird wieder ein schöner, warmer Tag.
Es ist Sonntag, und das heisst, dass in Lightning Ridge der 'Sunday Market' stattfindet. Hier waren wir auch bereits im Jahr 2018, und es hat sich seither zum Glück überhaupt nichts verändert. Wir treffen Jeff Berglund und seine Frau Angie (von 'Berglund Opals'). 'Grawin' hätte sich in den letzten Jahren tatsächlich negativ verändert, dies war auch ihre Meinung. Und Grawin werfe ein schlechtes Licht auf Lightning Ridge und auf die ganze Region.
BLICK IN DEN BUSCH! Kängurus in der Nähe von Lightning Ridge:
Wir verlassen Lightning Ridge in Richtung Norden. Ich habe eine Abkürzung auf 'Google Maps' gefunden, die quer durchs Land direkt nach Cunnamulla führt! Damit sparen wir rund 50 Kilometer. Wir entscheiden uns, diesen kürzeren Weg via 'Mulga Downs Road' zu nehmen. Anfangs ist alles noch entspannt: die Landschaft ist schön, die Strasse zwar einsam, aber in gutem Zustand. Zwischendurch gibt es einige unbefestigte Stellen, aber alle sind sehr gut zu fahren. Anfangs haben wir auch noch Internetempfang, und 'Google-Maps' führt uns durch's Land.
Irgendwann sind wir dann so weit ausserhalb von Lighning Ridge, dass es keinen Internet-Empfang mehr gibt. Online-Karten haben wir uns leider keine heruntergeladen, da wir bisher stets ohne diese gut zurecht gekommen sind. Auf der 'Bangate Road/Mulga Downs Road' sollte sich dies nun aber ändern...
BLICK IN DEN BUSCH! Bangate Road Richtung Mulga Downs Road:
Bald schon ist die Strasse ausschliesslich unbefestigt. Und sie wird immer schmaler. Manchmal sind es nur noch zwei schmale Reifenspuren, die als 'Strasse' bezeichnet werden und die uns den Weg weisen. Zwischendurch wird die Spur dann wieder breiter, was uns jeweils wieder Zuversicht gibt. Ab und zu stehen wir vor Abzweigungen und müssen instinktiv entscheiden, in welche Richtung wir weiterfahren wollen. Die rund 350 Kilometer sind wohl die aufregendsten unserer Reise, denn wir wissen nie, wo genau wir uns befinden. Schön ist sie, die Landschaft! Unzählige kleine Echsen wärmen sich auf der Fahrbahn auf und wir müssen darauf achten, keine von ihnen zu überrollen.
Mittlerweilen sind wir schon ziemlich lang im 'Weiss-ich-nicht-Wo' unterwegs. Theoretisch müssten wir die Asphaltstrasse, den 'Balonne Highway', bald erreichen. Es kann aber auch genau so gut sein, dass unser Weg plötzlich ins Nichts läuft und endet. Wir fahren nun mal einfach weiter, so lange es geht: Wir haben genug Benzin, genug Wasser, genug Lebensmittel und genug Zeit. Sollten wir umkehren müssen, so wäre das dann halt so.
Wir müssen nicht umkehren. Erleichtert erreichen wir den 'Balonne Highway', der uns ohne weiteren Nervenkitzel nach 'Cunnamulla' und 'Eulo' führt. - Unterwegs retten wir zwei Echidnas (Ameisenigel), indem wir ihnen helfen, die Fahrbahn sicher zu überqueren. Verkehr hat es auf dem Balonne Highway heute zwar kaum, trotzdem wären die beiden platt, würden sie von einem Auto übersehen. Der eine Echidna überquert die Strasse von alleine, der andere hingegen bleibt starr stehen und stellt sich tot. Re trägt ihn mit Handschuhen zu seinem Kumpel auf die andere Seite.
Langsam dämmert es, und wir müssen auch auf Kängurus achten, die jederzeit aus dem Busch über die Strasse hüpfen können. Kängurus sind da ziemlich gefährdet. An den Strassenrändern suchen sie nach saftigem Gras, welches dort besonders gut gedeiht, wenn allfälliges Regenwasser von der Fahrbahn abfliesst. Kängurus sind unberechenbar, hüpfen plötzlich los, ohne auf Autos oder Autolichter zu achten.
Beuteligel/Ameisenigel/Echidna - ein eierlegendes Säugetier überquert die Strasse:
Auch Greifvögel sind überall dort, wo es ein Tier nicht heil über die Strasse geschafft hat. Man sieht sie schon von weitem über die Kadaver kreisen und sich um die besten Stücke streiten. Manchmal ist auch ein Adler dabei, was immer eine ganz tolle Begegnung ist.
Der Strassenrand ist ein gedeckter Tisch für Adler und andere Vögel:
Ja, und da sind auch noch die kleinen Echsen, die Bartagamen! Von ihnen hat es unzählige. Zum Glück bleiben sie jeweils wie angewurzelt stehen, wenn sie die Erschütterung eines heranfahrenden Autos spüren. So kann man sie meist umfahren.
Bartagamen - zahlreich wärmen sie sich am Strassenrand oder auf der Strasse:
Kurz vor Sonnenuntergang checken wir im 'Queen Hotel & Caravan Park' ein. Wunderschön ist es, als die Sonne untergeht! Glücklicherweise ist heute Sonntag, und es findet das 'Sunday Night Buffet Dinner' im 'Queens Hotel' statt. Für sehr wenig Geld kann man am Buffet 'à discrétion' aus verschiedenen Speisen (Vorspeise, Hauptspeise, Gemüse, Salat, Kartoffeln Reis, Dessert usw.) aussuchen, was und wieviel man gerne möchte.
Obwohl es mittlerweilen tagsüber angenehm warm ist, wird für heute wieder eine kalte Nacht voraus gesagt. Aber wir haben dabei noch Glück, denn vor rund zwei Wochen war es hier nachts minus 4 Grad. Ganz so kalt wird es heute bestimmt nicht werden.
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Mulga Downs Road - zum ersten Mal wieder richtig 'offroad'
Eulo Queen Hotel - Sunday Night Buffet Dinner und Campground (Handy-Fotos)