Der Flughafen Hongkong ist sehr sauber, gepflegt und übersichtlich. Es ist einfach, sich hier zurechtzufinden. Nach meiner Landung kaufe ich mir, wie geplant, am Automaten ein 'One-Day-Return-Ticket' (HK$ 100 = SFR 10) für den Airport Express. Mit diesem Zug erreiche ich mühelos in 25 Minuten Downtown Hongkong. Erstaunlich, wie sauber es hier überall ist!
Am frühen Morgen ist es sehr ruhig in Hongkong. Und die Sonne scheint! Ich finde mich schnell zurecht und bin erstaunt, dass alles viel näher beisammen liegt, als ich mir aufgrund Google-Earth vorgestellt habe. Ich spaziere rund um das grosse Riesenrad (Conservation Wheel) auf Hongkong Island und bin zusammen mit einigen Joggern und den fleissigen Reinigungskräften mit den grossen, breitrandigen Sonnenhüten ziemlich alleine unterwegs. Hier ist alles blitzblank!
Ich nehme die Fähre und überquere den Victoria Harbour nach Kowloon. Von hier erscheint die Skyline von Hongkong Island gigantisch! Via Kowloon Park laufe ich die Nathan Road entlang mit dem Ziel, vor 10.00 Uhr beim Ladies Market in Mong Kok anzukommen. Der Kowloon-Park ist sehr schön, eine Oase inmitten von Hochhäusern. Hier in Hong Kong fällt mir zuerst auf, dass die Chinesen die Ruhe des frühen Morgens nützen, Tai Chi oder ähnliches zu machen, und zwar an jeder Ecke und auf jedem freien Platz. Auch im Kowloon-Park sammeln sich etliche Gruppen, um diese Art frühmorgendlicher Meditation gemeinsam zu praktizieren.
Je weiter nördlich ich komme, desto typischer wird das Strassenbild. Ja, das ist China! Ich besuche den Jade-Market und komme schliesslich in Mong Kok an.
Mong Kok, ein geschäftiges Viertel in Kowloon, hat sich noch viele der alten Läden und der typischen Einkaufsstrassen bewahrt, die andernorts in Hong Kong schon längst verschwunden sind. Chinesische Leuchtreklamen und viele Leute lassen dieses Viertel klischeehaft erscheinen. Eindrücklich!
Leider ist der Ladies Market auch um 10.00 Uhr noch ganz ausgestorben, und die vielen Marktstände liegen verlassen und mit Plastikblachen abgedeckt da! Ich warte noch etwas und schlendere staunend durch die Strassen. Die Füsse tun mir mittlerweilen weh, und ich bekomme Hunger. Ausserdem bin ich langsam richtig müde! Überall werden an verschiedenen Ständen 'Dim Sum' (kleine Gerichte, die meist gedämpft oder frittiert sind) angeboten. Aber nirgends finde ich ein Restaurant, wo man sich setzten und die Füsse ausstrecken kann. Und da der Ladies Market immer noch ausgestorben ist, entschliesse ich mich kurzum, mit der Metro zurück nach Hong Kong Island zu fahren, und dort das hiesige McDonalds aufzusuchen (jaaaa, ich weiss!!! Eine Sünde, wie wahr! Doch meinen Füssen ist das gerade völlig Wurscht..).
Inzwischen ist auch Hong Kong Island aus dem Schlaf erwacht und ist vollgestopft mit Menschen! Es ist unglaublich, wie viele Leute es hier plötzlich hat! Ich will unbedingt mit der historischen Strassenbahn 'Ding Ding' fahren! Diese doppelstöckigen Wagen sind ein Touristenmagnet. Anders als bei anderen Transportmitteln ist der Fahrpreis (HK$ 2.30 = CHF 0.23) immer gleich hoch, egal wie weit man fährt oder wo man einsteigt. Es wird beim Aussteigen bezahlt; eine Fahrkartenkontrolle ist damit überflüssig.
Fahrgäste werfen das Geld in eine Box neben dem Fahrer ein, es wird kein Wechselgeld herausgegeben.
Beim Western Market steige ich wieder aus und laufe zur Hollywood Street und zum Man Mo Tempel. Der malerische Tempel ist eine Ehrung an den Gott der Literatur (Man) und an den Gott des Krieges
(Mo).
Nun freue ich mich auf mein persönliches Hong Kong-Highlight! Ich laufe die Hollywood Street entlang zum Tram, welches auf den Victoria Peak führt. Der Victoria Peak mit 552
Metern Höhe ist der bekannteste Berg Hong Kongs, vom welchem man eine fantastische Aussicht über die Stadt und den Hafen hat.
Eine volle Stunde muss ich an diesem gewöhnlichen Freitagnachmittag an der kleinen Tramstation anstehen. Bis weit auf die Strasse reicht die Menschenschlange! Und dies, obwohl nicht einmal das Wetter richtig mitspielt; mittlerweilen ist es bewölkt und etwas windig geworden. Entsprechend vollgestopft ist dann auch das Tram, welches mich auf den Berg führt. Hier oben ist es wirklich wunderschön! Eine Oase hoch über der Millionenstadt! Und die Aussicht ist atemberaubend! Ich mache natürlich viele Fotos und wandere noch etwas die Luggard Road entlang. Aber meine Füsse sind damit gar nicht einverstanden; ich kehre wieder um. Eigentlich habe ich geplant, hier auf den Sonnenuntergang und auf die 'Blaue Stunde' zu warten. Doch bei diesen vielen Menschen, die sich zurzeit auf dem Peak tummeln, lässt sich nur erahnen, was hier los ist, wenn nach Sonnenuntergang alle wieder den Berg runter möchten. Darum beschliesse ich, vorzeitig in die Stadt zurück und nochmals mit der Fähre rüber nach Kowloon zu fahren, um von dort den Sonnenuntergang zu fotografieren.
Natürlich viel zu früh (wie immer) begebe ich mich zurück zum Flughafen, esse dort eine feine Pizza und setze mich dann beim Gate hin um vor mich hindösend auf meinen Weiterflug zu warten.
Ich habe mich sehr gefreut, nochmals nach Hongkong zu kommen! Aber leider ist das Wetter heute ziemlich übel! Es ist bewölkt und sehr windig! Bei meiner Ankunftszeit ist es bereits etwa 16 Uhr, und dementsprechend viele Leute tummeln sich in Hong Kongs Strassen! Da bereits um rd. 17.30 Uhr die Sonne untergeht, nehme ich die Fähre nach Kowloon und hoffe, trotz Wolken noch einen einigermassen schönen Sonnenuntergang fotografieren zu können. Da ich es nicht gewagt habe, mein Stativ im Handgepäck mitzuführen, und da mein Gorilla Pod genau hier vor 15 Tagen gestohlen worden ist, halten sich meine Erwartungen in Grenzen. Zur Not stelle ich meine Kamera zur Stabilisation auf einen Abfalleimer. Einige einigermassen gute Bilder gelingen mir auf diese Weise doch noch...
Irgendwie verdirbt mir das Wetter und der starke Wind etwas die Entdeckungslust! Erfolglos suche ich noch ein kleines Souvenir für unsere Sammlung; mehr hässlicher Kitsch als sonst etwas...
Ich machen mich schon früh auf den Weg zurück zum Flughafen und suche hier nach einem passenden Souvenir. Ich finde ein kleines Drachenboot zum Aufstellen, welches mir gut gefällt.
Nochmals eine Pizza vor dem Abflug, und dann los, Richtung Heimat...
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