Karijini NP - Cheela Plains Station

Reise: Sabbatical  Teil 3 - Sydney bis Perth - Nordroute

Samstag, 5. Oktober 2024

Wanderung Mount Bruce - Fridolin der Gecko - Hamersley Gorge

Flug über Iran, Flug nach Australien
  REISE-STRECKE:   Karijini Eco Retreat, Karijini NP - Cheela Plains Station (198 km)
Australia Roadtrip, Western Australia, Top End, Kimberley. Queensland
Roadtrip Australia, Wanderung Mount Bruce, Hamersley Gorge

  ÜBERNACHTUNG:  Cheela Plains Station Stay
gut getarnt - im Karijini Nationalpark
gut getarnt - im Karijini Nationalpark

Nur noch eine Schlucht fehlt uns in unserer 'Karijini'-Sammlung: die 'Hamersley Gorge'. Da wir vorhaben, heute auf einem nahegelegenen Gratisplatz zu übernachten, werden wir diese Schlucht erst gegen Abend besuchen. 

Solage es noch früh und einigermassen kühl ist, möchten wir nämlich den 'Mount Bruce' - oder wenigstens einen Teil davon - besteigen.

Beim Parkplatz angekommen, entdecken wir einen roten 'Troopy' mit Zuger Nummernschild. Lustig! Wo man sich so überall begegnet?!?

'Mount Bruce' ist Teil der 'Hamersley Range' – und obwohl der Berg von unten nicht so riesig erscheint, sind es bis zum Gipfel doch 1'235 Meter. Der Weg windet sich um kleinere Gipfel und Felsvorsprünge herum. Der erste Halt ist der 'Marandoo-Mine-View', wo man einen imposanten Ausblick über die weiten, roten Ebenen und zur 'Marandoo-Eisenerz-Mine' hat. Dann wird die Wanderung schwieriger. Und die Temperaturen steigen. Von weitem sehen wir zwei Wanderer, die uns entgegenkommen und verdächtig wie 'Susanne und Patrick' ausschauen. Wir kreuzen uns und erzählen uns freudig unsere Erlebnisse der letzten Tage. Susanne und Patrick haben den Gipfel des 'Mount Bruce' nicht erreicht, da der Aufstieg zuletzt sehr anspruchsvoll sein soll. Wir marschieren weiter, und langsam wird es richtig steil und felsig. Ich suche mir einen schattigen Platz auf einem Felsvorsprung, setze mich hin und esse ein Sandwich, während Re den Gipfelweg alleine weiter geht. Für mich ist hier Schluss, denn die bevorstehende Kletterei mit Hilfe von Ketten und Seilen erscheint mir als zu gefährlich. Nach dem kurzen Picknick mache ich mich auf den Abstieg.

Wanderung Mount Bruce
Wanderung Mount Bruce

Auf dem Rückweg begegne ich 'Fridolin', dem kleinen Gecko. 'Fridolin' sitzt mitten auf dem Weg und flüchtet nicht, als ich mich ihm nähere. Im Gegenteil! 'Fridolin' ist ziemlich vorwitzig und frech! Er klettert auf meine Wanderschuhe und versucht, die Fliegen auf meinen Hosenbeinen zu erwischen. Ich finde 'Fridolin' super und bleibe ziemlich lange bei meinem neuen, kleinen Gecko-Freund. So lange, bis ich Re hinter mir entdecke, der nun auch auf dem Rückweg ist. Re hat den Gipfel ebenfalls nicht erreicht, denn jener Hügel, den wir für den Gipfel gehalten haben, ist nur ein weiterer Zwischenhügel auf dem beschwerlichen Weg. Der richtige Gipfel liegt noch viel weiter entfernt.

Ich schaue zurück und sehe, wie Fridolin eine andere Wandergruppe hinter uns in Beschlag nimmt. Die Wanderer verbringen ebenfalls ziemlich viel Zeit bei dem kleinen, cleveren Gecko, dessen Unverfrorenheit wohl mit vielen leckeren Fliegen belohnt wird.

So haben wir also, ebenso wie Susanne und Patrick, den Gipfel des 'Mount Bruce' nicht bezwungen. Trotzdem war es eine aussergewöhnliche und erlebnisreiche Wanderung, die wir sehr genossen haben.

unterwegs im Karijini Nationalpark
unterwegs im Karijini Nationalpark

Unser Weg führt uns zurück in den Nordteil des Karijini Nationalparks zur 'Hamersley Gorge' und zum 'Buddha's Overnighter' Gratis-Übernachtungsplatz. Mittlerweilen ist es so heiss, und der Gratisplatz bietet nicht sehr viel Schatten, weshalb wir kurzerhand beschliessen, nicht hier zu übernachten, sondern heute noch weiterzufahren Richtung Küste. Doch zuvor wollen wir trotzdem noch die 'Hamersley Gorge' besuchen.

Die 'Hamersley-Schlucht' ist die abgelegenste der 'Karijini'-Schluchten. Hier bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf gefaltete Bänder aus farbigem, uraltem Gestein und auf gestufte Wasserfälle. Vom Parkplatz führt ein rund 400 Meter langer Fussweg über Steinstufen zum Grund der Schlucht. Die Hamersley-Schlucht ist etwas breiter als all die andere Schluchten im Park und bietet beim Abstieg eine weite Aussicht. Hier kann man deutlich sehen, wie sich die Gesteinsschichten vor Millionen von Jahren verformt haben. Am Grund der Schlucht kann man in herrlichen Wasserpools baden.

eine Erfrischung in der Hamersley Gorge - Spa-Pool
eine Erfrischung in der Hamersley Gorge - Spa-Pool

Ganz hinten in der Schlucht befindet sich dieser berühmte Instagram-Spot, der 'Spa-Pool', wo ein kleiner Wasserfall in ein von Felswänden eingerahmtes Badebecken stürzt. Im Netz findet man unzählige Fotos dieses Pools, und ich vermute, dass dieser Ort der wohl meistfotografierte im ganzen Nationalpark ist. - Da muss ich natürlich auch hin, keine Frage!

Der Weg dorthin ist beschwerlich, denn die Felsen sind sehr glitschig und rutschig. Aber ich kämpfe mich durch bis ganz nach hinten. Und dann sehe ich ihn! Das winzige, unscheinbare Felsenloch mit dem kleinen Planschbecken und dem mickrigen Wasserfall! Das soll es also nun sein, frage ich mich. Man muss diesen Platz schon richtig ins Bild setzen, damit er so aussieht, wie auf den Bildern im Internet, was der Wirklichkeit tatsächlich nur wenig entspricht. - Aber wenn ich nun schon mal hier bin, so will ich auch rein in das Wasserloch! Auf allen Vieren versuche ich mich auf den spiegelglatten Felsen hochzuziehen. Ein indischer Mann will mir helfen, rutscht aber aus und fällt mit seinem vollem Gewicht rückwärts auf die Felsen. Für mich ist es ein regelrechter Kampf, bis ich endlich im Pool sitze und für mein Foto ein unbeschwertes 'Instagram-Gesicht' aufsetzen kann. Alles nur Schein! Denn im Innersten frage ich mir nur eines: Wie um Himmelswillen komme ich  je wieder heil raus aus diesem Loch! 

Auch der Ausstieg ist ein Kampf, und bald schon schlittere ich wie auf einer Rutschbahn in den unteren grösseren Pool. Geschafft! Was man nicht alles tut für das perfekte Foto! Der Inder ist später dann noch ein zweites Mal ausgerutscht und der Länge nach hingefallen. - Ja, soviel zum prominenten 'Spa Pool' in der 'Hamersley Gorge'...

Wir verlassen den Karijini Nationalpark Richtung Westen mit dem Plan, so weit wie möglich zu fahren. Nach 110 Kilometer auf der unbefestigten 'Nanutarra-Munjina Road' erreichen wir die aspahltierte Strasse und rund 43 Kilometer weiter die 'Cheela Plains Station', eine familiengeführte Rinderfarm. Hier kann man übernachten. Die Sonne geht bald unter, weshalb wir beschliessen, heute Nacht hier zu bleiben.

Sehr gerne hätten wir im Restaurant von 'Cheela Plains' gegessen. Aber dazu hätten wir uns rechtzeitig anmelden müssen, da die Leute der Rinderstation die Nachtessen planen müssen, man kann nicht spontan zum Essen vorbei kommen. Schade, so gibt es halt wieder einmal 'Ravioli alla Panna', das passt auch.

Fotogalerie

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unterwegs im Karijini Nationalpark

Wanderung Mount Bruce und Fridolin der Gecko (Handy-Fotos)

Hamersley Gorge

Cheela Plains Station Stay (Handy-Fotos)

Video

Rote Strassen im Karijini Nationalpark