REISE-STRECKE: Dales Campground, Karijini NP - Karijini ECO Retreat, Karijini NP (46 km) |
ÜBERNACHTUNG: Karijini ECO Retreat Campground, Karijini Nationalpark |
Wir erwachen von alleine noch ehe der Wecker klingelt, sind wir doch gestern ziemlich früh schlafen gegangen. Nach einem kurzen Instant-Kaffee machen wir uns erneut auf den Weg zur Dales-Schlucht. So früh am Morgen sind die Farben des Karijini am intensivsten! Ein Festschmaus für Augen und Seele! Wir fühlen uns eingehüllt in warmen Ocker- und Rottönen, umgeben vom Duft der Wildblumen. Ein einzigartiger Moment in einer einzigartigen Landschaft!
Unten in der Schlucht blüht wilder Hibiscus und Ginster, und unzählige Schmetterlinge flattern zwischen den Blüten hin und her. Beim Fern Pool hängen die grossen Flughunde in den Bäumen. Heute haben wir unsere 'GoPro' mit wasserfestem Gehäuse mit dabei, um den malerischen Fern Pool und vor allem den Wasserfall fotografieren zu können. Aber zum Schwimmen ist es um diese frühe Uhrzeit viel zu kalt. So geniessen wir die Ruhe und die Einsamkeit in der vollkommenen Natur dieses magischen Ortes, ohne ins Wasser zu steigen. Später gesellen sich dann weitere Besucher dazu, und wir machen uns auf den Rückweg, erneut unten durch die Schlucht, voller Hoffnung, so früh am Morgen doch noch auf Felsenkängurus zu stossen.
Leider entdecken wir auch auf dem Rückweg keine Felsenkängurus, wohlwissend, dass sie zwar da sind, jedoch für uns viel zu gut getarnt zwischen rostrotem Gestein. Zurück beim Campground gibt es, wie bereits gestern, Spiegeleier zum Frühstück und für Re wieder ein Supplement mit Speck.
Wir packen unsere Siebensachen zusammen und klappen unser Dachzelt zu, denn wir wechseln heute den Campingplatz. Wir fahren in den nördlichen Teil des Karijini Nationalpark, wo wir im 'Karijini ECO Retreat' bereits im Vorfeld einen Platz für zwei Nächte reserviert haben. Bei der Ausfahrt aus dem Campground bei der 'Dales Gorge' entdecken wir erneut einen Dingo, und wir fragen uns, ob wohl von diesen wilden Hunden Gefahr ausgeht, hat es doch z.B. auf 'Fraser Island' bereits Angriffe auf Menschen gegeben.
Auf dem Weg in den Nordteil des Parks machen wir eine Abstecher zum 'Oxer Lookout'. Vom Parkplatz der 'Weano Gorge' ist es ein kurzer, 15-minütiger Fussmarsch zum 'Oxer Lookout'. Hier hat man einen unvergleichlichen Blick auf den Zusammenfluss der 'Weano-', 'Red-', 'Joffre-' und 'Hancock-Schlucht'. Von hier aus wird die Grösse und Erhabenheit der Schluchten erst so richtig deutlich. Steile Wände stürzen 100 Meter oder mehr in den Grund der Schluchten. Gut, dass es ein sicheres Geländer gibt! - Ein zweiter Lookout, der 'Junction Pool Lookout', ist nur rund 80 Meter entfernt und bietet einen Blick in die 'Hancock Gorge' und hinunter bis zum 'Junction Pool'. Leider ist der 'Junction Pool Lookout' zurzeit geschlossen, da sein Untergrund durch die vergangenen starken Regenfälle instabil geworden ist. Eine weiterer berührender Platz, direkt neben dem Aussichtspunkt, ist das 'James Jimmy Regan Memorial', ein Denkmal für den einheimischen freiwilligen Rettungshelfer, Jimmy Regan, der 2004 bei dem Versuch, einen Touristen aus einer der Schluchten zu retten, auf tragische Weise ums Leben kam, während der Tourist überlebte.
Nacktaugenkakadus - immer wieder schön:
Wir checken ein im 'Karijini Eco Retreat', welches uns auf den ersten Blick super gut gefällt! Es liegt inmitten wunderschöner Buschlandschaft am Rande der 'Joffre Gorge'. Zum Retreat gehört ein Outback-Restaurant mit Bar, Buschküche und mit Grillplätzen sowie ein Kiosk. Das Karijini Eco Retreat ist zu 100 Prozent im Besitz der Aboriginal People und gehört 'Gumala Enterprises'. Es repräsentiert stolz die 'Banjima', 'Yinhawangka' und 'Nyiyaparli der Pilbara-Region. Das Restaurant im Freien gefällt uns besonders gut, und wir lassen es uns nicht nehmen, für heute Abend einen Tisch zum Sonnenuntergang zu reservieren.
Unser Campingspot ist sehr schön gelegen. Die vielen Eucalyptusbäume locken Nacktaugenkakadus an. Ganze Schwärme fliegen in lautem Geschrei über uns hinweg, um sich auf die grünen Früchte der Bäume zu stürzen.
Die 'Joffre Gorge' ist eine Schlucht, welche unmittelbar beim Camgground liegt. Und wir haben vor Sonnenuntergang noch genügend Zeit, diese Schlucht zu besuchen. Über einen kleinen Weg kann man den Einstieg in die Schlucht erreichen. Wir steigen die steilen Treppen hinunter bis zum Fluss und zum Bassin. Der Wasserfall auf der rechten Seite der Schlucht ist trocken, obwohl der Wasserstand in der restlichen Schlucht aussergewöhnlich hoch ist. Wir machen uns auf den Weg, die Schlucht auf die linke Seite zu durchqueren. Bald schon müssen wir ins Wasser steigen, was uns bei der Hitze des Tages gerade recht ist. Später müssen wir dann sogar schwimmen, was zwischen den hohen Felswänden spektakulär, aber auch ein wenig beängstigend ist. Was wir noch nicht wissen ist, dass dieser Wasserweg eigentlich gar kein offizieller Pfad ist. Dieser ist für Besucher längst beendet, während wir immer noch tapfer weiterschwimmen. Manchmal müssen wir uns an Felsvorsprüngen festhalten, um auszuruhen. Mann, wann sind wir endlich da? Und wo eigentlich genau? - Wir sehen einen kleinen Kieselstrand mit Bäumen weit vor uns. Das muss das Ziel sein! Tatsächlich ist hier eine kleine Ebene, wo wir an Land gehen können. Und es ist strengstens verboten, weiter zu gehen.
Wir ruhen uns etwas aus und beginnen nun langsam zu frieren. Uns ist klar, dass wir den ganzen langen Weg wieder zurückschwimmen müssen, was uns ziemlich beunruhigt. Aber wir haben keine andere Wahl. Also, los, das gleiche nochmals! Glücklich erreichen wir irgendwann dann jenen Teil am oberen Ende der Schlucht, wo sich auch all die anderen Besucher frisch fröhlich im Wasser tummeln. Wir lassen uns nichts anmerken, aber der Schreck lässt sich bestimmt in unseren Augen lesen. Ich schätze mal, wir sind heute etwa einen Kilometer geschwommen. Eines ist ja typisch für uns: Wenn wir uns nicht verlaufen, dann verschwimmen wir uns...
Mit schrumpeligen Fingern und Zehen gehen wir zurück zum Campground. Nun haben wir ein Nachtessen mehr als verdient!
BLICK IN DEN BUSCH! Nachts im Karijini Nationalpark:
Wir geniessen den Abend in dem einzigartigen Restaurant im Outback-Stil, wo wir einen schönen Platz mit wundervollem Ausblick zugeteilt bekommen. Gekocht wie auch gegessen wird hier im Freien oder im Zelt. Auf der Speisekarte stehen unter anderem verlockenden Köstlichkeiten aus traditionellen 'Bush-Tucker-Zutaten'. Dazu gönnen wir uns einen feinen Wein, welcher uns den Schrecken des heutigen Tages vergessen lässt!
'Bush Tucker', auch bekannt als Buschnahrung, bezeichnet die Vielfalt einheimischer australischer Pflanzen, Samen, Früchte, und Tiere, die traditionell von den australischen Ureinwohnern zur Ernährung genutzt wurden.
Es ist ein wundervoller Flecken Erde, dieses 'Eco Retreat' in dieser einmaligen Umgebung, und wir sind überglücklich und dankbar, hier sein zu dürfen. - Und speziell heute, unter den gegebenen Umständen, vielleicht noch etwas dankbarer...
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Dales Gorge und Fern Pool am frühen Morgen
Oxer Lookout
Joffre Gorge (GoPro-Fotos)
Nachtessen im Karijini ECO Retreat (Handy-Fotos)
schwimmen in der Joffre Gorge - im Nachhinein wohl keine gute Idee...