REISE-STRECKE: Mary Pool - Windjana Gorge Nationalpark (330 km) |
ÜBERNACHTUNG: Windjana Gorge Campground |
Nach dem Frühstück und ein wenig 'Birdwatching' im Flussbett fahren wir weiter Richtung 'Windjana Gorge Nationalpark', wo wir bereits online für zwei Nächte einen Campingplatz reserviert haben, wie das in Australischen Nationalparks Pflicht ist.
Wir fahren auf dem 'Great Northern Highway Nr. 1' weiter. Viele überfahrene Tiere, beinahe ausschliesslich Kängurus, liegen überall am Strassenrand. Aasfressende Raubvögel in allen Grössen kreisen über den Kadaver. - Leider kommt es in Australien häufig vor, dass ein Autofahrer ein Tier überfährt. Dies ist nicht nur eine Gefahr für das Tier selbst, sondern auch für die Menschen oder Fahrzeuge, mit denen es kollidiert. Jedes Jahr gibt es Tausende von Verkehrsunfällen durch Wildtiere. Meist liegt die Ursache daran, dass Autos mit den Tieren kollidieren oder aber gefährliche Ausweichmanöver unternehmen, um einen Zusammenstoss zu vermeiden. - Wir sehen auch Wildpferde am Strassenrand.
BLICK IN DEN BUSCH! Etwas weiter westlich auf dem Great Northern Highway:
Kurz nach 'Fitzroy Crossing' zweigen wir rechts auf die unbefestigte 'Leopold Downs Road' ab, wir wollen 'Tunnel Creek' und 'Windjana Gorge' von Süden her anfahren. Unterwegs suchen wir nach zwei auf 'WikiCamps' eingetragene Badestellen, um uns abzukühlen. Das erste Wasserloch ist beinahe ausgetrocknet und deshalb ziemlich trübe, nach dem zweiten suchen wir vergebens.
Wir erreichen zuerst den Tunnel Creek Nationalpark. Dieser Park ist weniger als einen Quadratkilometer gross und verfügt über schöne, permanente Wasserstellen. In dem ältesten Höhlensystem von Westaustralien windet sich der 'Tunnel Creek'. Dieser Fluss, an einigen Orten bauchnabeltief, formte hier einen 750 Meter langen stockdunklen Tunnel, durch den man während der Trockenzeit spazieren bzw. waten kann. Mit etwas Glück kann man Süsswasserkrokodile und verschiedene grosse Fledermausarten entdecken. Der Eingang des Tunnels wird von riesigen Kieselsteinen verdeckt, über die man klettern muss, um in's Innere des Tunnelsystems zu gelangen. Leider lässt meine Schulter diese Kraxelei noch nicht zu. Re klettert einige Meter in den Tunnel hinein, kommt dann aber wieder heraus. Da wir nicht beide den Tunnel durchqueren können, lassen wir es sein. Wir fahren weiter die 'Leopold Downs Road' entlang bis zum Windjana Gorge Nationalpark.
Wir suchen uns auf dem Campground ein schattiges Plätzchen. Hier hat es sehr schöne, grosszüglige und saubere Saitäranlagen. Zu allererst führt mich mein Weg in eine der Duschkabinen. Himmlisch! Nach der Dusche fühle ich mich wie neu geboren. Hauptattraktion des Nationalparks ist die 'Windjana-Gorge', eine ca. 3,5 Kilometer lange Schlucht, durch die der 'Lennard River' fliesst. Die Wände der Schlucht sind bis zu 100 Meter hoch. Im Fluss leben Süsswasserkrokodile, für uns die eigentliche Attraktion. Wir waren bereits bei unserer ersten Australienreise im Jahr 2009 hier und waren absolut begeistert. Es hatte so viele Süsswasserkrokodile, einige waren im Wasser, andere lagen nur wenige Meter vor uns am Ufer. Wir freuen uns riesig, wieder hier zu sein!
Am späteren Nachmittag machen wir uns auf den Weg in nahe 'Windjana-Schlucht'. Aber nichts ist mehr, wie es einmal war. Der Natur ist mancherorts regelrecht verwüstet, und der Wanderweg durch die Schlucht verwuchert und teilweise nur schwer passierbar, und plötzlich endet er, wo man vor rund 15 Jahren noch viel weiter in die Schlucht vordringen konnte. Und die Krokodile? Zwei kleine Äuglein entdecken wir im Fluss, unweit vom Ufer, das war's auch schon. Wir sind ziemlich enttäuscht und fragen uns, was hier bloss geschehen ist.
Wir fragen beim Ranger nach: Vor einigen Jahren soll es eine grosse Flut gegeben haben. Dabei sei das Ufer mit den Bäumen weggeschwemmt worden. Mit den Wassermassen hätte sich noch ein Salzwasserkrokodile hierher verirrt. Man habe dies bemerkt, als sich die heimischen kleineren Süsswasserkrokodile nach Süden und nach Norden verschoben hatten. Wenn wir richtig verstanden haben, so leben die 'Freshies' (Süsswasserkrokodile) seither nicht mehr so zahlreich hier in der 'Windjana Gorge'. Und in einem Nationalpark werden die Spuren einer Flut oder eines anderen Ereignisses nicht weggeräumt, dies überlässt man vollständig der Natur. Wahrscheinlich wird es noch Jahre dauern, bis hier alles wieder ist, wie es einmal war.
Heute gibt's 'Ravioli alla panna'. Später, vor dem Schlafengehen, machen wir noch einen Jass; seit einiger Zeit jassen wir mit neuen Regeln, um die Spannung zu erhöhen!
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Birdwatching - Mary Pool Free Camp am frühen Morgen
Leopold Downs Road
Windjana Gorge Campground