REISE-STRECKE: Borroloola - Butterfly Falls, Limmen Nationalpark (180 km) |
ÜBERNACHTUNG: Butterfly Falls Campground |
Wieder ist es am frühen Morgen aufgrund des tropischen Klimas dunstig und feucht. Der Campingplatz sieht mysteriös und gespenstisch aus, bevor die Sonne alles zu trocknen vermag. Per 'WhatsApp' chatten wir mit Marco, welcher sich erkundigt, ob wir denn in dieser Hitze auch eine Klimaanlage im Auto hätten. Ja, natürlich haben wir die! Ohne, das wäre unzumutbar!
Nach einem Kaffee und einer Dusche (man muss Gelegenheiten nutzen, wenn sie vorhanden sind!) fahren wir ins Dorf Borroloola um unsere Lebensmittelvorräte aufzustocken und um zu tanken. Wir sind die einzigen Weissen an der Tankstelle und im Laden, weshalb wir uns -bestimmt vollkommen unbegründet - nicht sehr wohl fühlen. Anschliessend, mit vollem Kühlschrank und mit vollem Tank, geht die Reise weiter Richtung Limmen National Park.
Es dauert nicht lange, und es wird wieder richtig heiss, und das bereits relativ früh am Morgen. Wir stellen unsere Klimaanlage an, aber es bleibt heiss! - Unsere Klimaanlage kühlt nicht mehr! - Nun wird uns auch klar, was wir längst vergessen bzw. verdrängt haben: Die Flüssigkeit, die aus unserer Kühlerhaube getropft hat, war dann wohl Klimagas aus der Klimaanlage...
Wann immer möglich fahren wir von nun an mit offenem Fenster. Der Fahrtwind bringt nicht nur Staub und Sand ins Innere des Wagens, sondern auch etwas Kühle, was bei den heutigen 38 Grad unbedingt nötig ist. Jeweils bei Gegenverkehr müssen wir rechtzeitig die Fenster schliessen, um nicht in einer Staubwolke zu versinken. Ziemlich mühsam und ziemlich schwitzig und staubig wird die Reise von nun an...
Auf dem Weg machen wir an einem Wasserloch Halt, um etwas kleines zu essen. Auch hier halten wir wieder Ausschau auf Krokodilspuren, finden jedoch keine.
Wir erreichen den Limmen Nationalpark und etwas später die Abzweigung nach 'Southern Lost City'. Obwohl der Campingplatz hier ausgebucht oder geschlossen - jedenfalls nicht buchbar - ist, zweigen wir ab, denn wir möchten die Wanderung 'Southern Lost City Circuit' trotzdem machen. Die 2.6 Kilometer lange Wanderung beginnt unmittelbar beim Campingplatz und führt auf einem Rundweg um die beeindruckenden Sandsteinfelsen und -türme, welche als 'Lost Cities' bezeichnet werden. Die Felsformationen variieren in ihrer Höhe, manche erreichen beeindruckende 40 Meter. Der Park ist sehr isoliert, und der Zugang nicht sehr einfach.
Bei der Einfahrt in den Park treffen wir auf mehrere sandige Stellen, die unser 'Moris' aber problemlos meistert. Bei einer ziemlich langen und extrem sandigen Passage entdecken wir vor uns einen Landcruiser mit Offroad-Anhänger, der im tiefen Sand stecken geblieben ist. Und das ist noch nicht alles! Wir sehen auch einen knallroten 'Troopy' mit Zuger Kennzeichen, der gerade dabei ist, das Gespann aus dem Sand zu ziehen. Wir begrüssen Patrick und Susanne sowie das Australische Ehepaar mit dem Caravan. Zusammen fahren wir weiter bis zur Southern Lost City.
Patrick ist sehr belesen. So weiss er zum Beispiel auch, dass der Campingplatz hier geschlossen ist, weil kürzlich das Toiletten-Häuschen abgebrannt ist. Und ohne Toilette will man auch keine Camper, die Ihre 'Haufen' im Nationalpark zurücklassen.
Wir nehmen die 2.6 Kilometer bei Mittagshitze unter die Füsse. Die Landschaft und die Felsentürme sind sehr beeindruckend. Unterwegs treffen wir auf eine kleine Echse und auf eine Schlangenspur.
Wir fahren rund 35 Kilometer weiter bis zu den Butterfly Falls, wo wir für uns bereits gestern für zwei Nächte einen schönen, schattigen Platz mit Feuerstelle vorgebucht haben.
Bei den nur wenige Meter entfernten Butterfly Falls können wir uns abkühlen und uns nicht nur den Schweiss, sondern auch den daran klebenden Staub und Sand abwaschen. Was für ein erfrischend neues Körpergefühl!
Zum Glück wird es am Abend erneut etwas kühler. Wir kochen uns Pesto-Spaghetti, was sehr praktisch ist, denn man kann die Teigwaren am kommenden Tag wärmen und als Tomatenspaghetti geniessen. Wir bereiten unser Campfire vor, und Susanne und Patrick gesellen sich zu uns. Sie übernachten heute ebenfalls auf diesem Campingplatz. Über uns kreisen die ersten Flughunde am schwarzen Himmel. In Nordaustralien leben verschiedene Arten von Flughunden, einige von ihnen erreichen eine stolze Flügelspannweite von einem Meter, manchmal sogar bis zu 1,5 Meter.
Es ist ein gemütlicher Abend, und wir lernen Patrick und Susanne etwas besser kennen.
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McArthur Camping, Borroloola: ein warmer, schwüler Morgen
Savannah Way/Limmen Nationalpark
Southern Lost City, Limmen NP
Butterfly Falls, Limmen NP
Butterfly Falls Campground