Terry Smith Lookout - gregory

Reise: Sabbatical  Teil 3 - Sydney bis Perth - Nordroute

Donnerstag, 29. August 2024

Burke & Wills Roadhouse - Nicholson River - Gregory - Gregory River - Campfire

  REISE-STRECKE:   Terry Smith Lookout - Gregory (250 km)
Australia Roadtrip, Western Australia, Top End, Kimberley. Queensland
Roadtrip Australia, Burke & Wills, Gregory River, Nicholson River

  ÜBERNACHTUNG:  Gregory River Bridge Free Camp

Re geniesst den Sonnenaufgang, den ich gewohntermassen wieder verpasse, da ich meist nicht so früh aus dem Bett komme. Danach Frühstücken wir mit einer tollen Aussicht über die weiten Ebenen des Outbacks Nordqueenslands. Es gibt Kaffee und Gippsland-Yoghurt. 'Gippsland-Yoghurt' ist das cremigste und unwiderstehlichste Yoghurt überhaupt und eines jener typisch australischen Produkte, die ich nebst 'Gingerbier' und 'TimTam' bei uns zu Hause vermisse.

unterwegs nach Norden auf der 'Burke Developmental Road'
unterwegs nach Norden auf der 'Burke Developmental Road'

Die 'Burke Developmental Road' führt uns immer weiter nach Norden und näher zum 'Golf von Carpentaria'. Die Farbe des Bodens wechselt von Rot über Braun bis hin zu den verschiedentlichsten Beigetönen, teils mit gelbem Spinifex-Gras, teils mit grünen Büschen bewachsen. Ab und zu wird die Strasse auch als Landebahn für Flugzeuge des 'Royal Flying Doctor Service' (RFDS) benützt, und man begegnet ungewohnten Strassenschildern: 'Emergency Airstrip, no parking anyway'!

Frühstück im 'Burke & Wills Roadhouse'
Frühstück im 'Burke & Wills Roadhouse'

Direkt bei der Abzwigung der 'Wills Developmental Road' von der 'Burke Developmental Road' liegt das 'Burke & Wills Roadhouse'. Das Roadhouse ist nach der Route benannt, die die unglückseligen Entdecker vor langer Zeit nahmen:

Die Burke-und-Wills-Expedition (ursprünglich Victorian Exploring Expedition genannt) war eine von der 'Royal Society of Victoria' (RSV) in den Jahren 1860–1961 in Australien organisierte Erkundungsexpedition .

Die Erkundungstruppe bestand zunächst aus neunzehn Mann unter der Führung von Robert O'Hara Burke , wobei William John Wills stellvertretender Kommandant war. Ihr Ziel war die Durchquerung Australiens von Melbourne im Süden bis zum Golf von Carpentaria im Norden, eine Distanz von etwa 3'250 Kilometern. Zu jener Zeit war das australische Inland noch weitgehend unerforscht und den europäischen Siedlern weitgehend unbekannt.

Die Expedition verließ Melbourne im Winter. Wegen sehr schlechten Wetters, schlechter Strassen und kaputter Pferdewagen kamen sie zunächst nur langsam voran. Nachdem sich die Gruppe in 'Menindee' am 'Darling River' aufgeteilt hatte , kam Burke gut voran und erreichte zu Beginn des Sommers Cooper Creek (im Zentrum Australiens). Die Expedition errichtete ein Depotlager am Cooper Creek, und Burke, Wills und zwei weitere Männer zogen weiter zur Nordküste (obwohl dichtes Sumpfland sie daran hinderte, die Nordküste zu erreichen).

Die Rückreise war von Verspätungen und Monsunregen geprägt . Als Burkes Gruppe das Depot in Cooper Creek erreichte, stellte sie fest, dass es nur wenige Stunden zuvor verlassen worden war. Burke und Wills starben am oder um den 30. Juni 1861. Mehrere Hilfsexpeditionen wurden ausgesandt, die alle neue geographische Erkenntnisse lieferten. Insgesamt starben sieben Männer, und nur ein Mann, der irische Soldat John King, durchquerte mit der Expedition den Kontinent und kehrte lebend nach Melbourne zurück.

                                                                                                                                                                                                                            Wikipedia 2024

Das 'Burke & Wills Roadhouse' hat alles, was man von einem Outback-Roadhouse erwartet: kaltes Bier, schmackhafte Burger, interessante Charaktere, ländlicher Charme und ein oder zwei davor geparkte gigantische Roadtrains. Wir kehren ein und stillen unseren Hunger, bevor die Fahrt weiter geht, für uns auf der nach Nordwesten abzweigenden 'Wills Developmental Road'.

In Queensland ist übrigens eine 'Developmental Road' (Entwicklungsstraße) eine Fernstrasse, die vor allem dazu dient, ländliche und abgelegene Gebiete zu erschliessen. 'Developmental Roads' werden oft als Vorläufer für künftige Highways betrachtet und können auch längere unbefestigte Abschnitte aufweisen. 

Wegen den grossflächigen Überschwemmungen der letztjährigen Regenzeit und die dadurch entstandenen erheblichen Schäden an Besuchereinrichtungen und an wichtigen Parkinfrastrukturen, ist der 'Lawn Hill National Park Camping' sowie die 'Lawn Hill Gorge' für Besucher immer noch gesperrt. Umfangreiche Sanierungsarbeiten sind zwar im Gang, aber der Park wird erst in der Trockenzeit 2025 wieder eröffnet. 

Das ist wirklich schade, denn der 'Lawn Hill Nationalpark', die grüne Oase der Golfregion, ist wahrscheinlich die landschaftlich schönste Sehenswürdigkeit in der Umgebung. 

Wir haben bereits im Vorfeld zuhause von dieser Schliessung gelesen, haben aber bis heute gehofft, die Arbeiten mögen früher als geplant fertig sein. Nun, dem ist nicht so. Somit ist unser nächstes Ziel 'Gregory'. Zuerst machen wir einen Zwischenstopp am 'Nicholson River', wo wir vielleicht auf unser erstes Salzwasserkrokodil treffen könnten. Wir verhalten uns sehr vorsichtig und wagen uns nicht sehr nahe ans Flussufer. Natürlich sehen wir kein Krokodil. Aber wir entdecken eine vermeintliche frische Krokodilspur im Sand, die zum etwas tiefer gelegenen Fluss führt. Ganz deutlich erkennt man die Spur mit den kleinen Füsschen an der Seite. Das glauben wir zumindest...

Willkommene Abkühlung im Gregory River beim Camp:

Wir erreichen 'Gregory River Bridge Camping Area', ein sehr beliebter Gratis-Campingplatz. Ganz vorne hat es deshalb auch ungewohnt viele Campierende, meist mit grossen Offroad-Wohnwagen. Wir sind mit unserem Landcruiser aber sehr einfach unterwegs und können deshalb am Fluss entlang durch den Sand weiter nach hinten fahren und uns einen schönen, ruhigen Platz direkt am Wasser aussuchen. Es ist so heiss hier im Norden, dass wir uns zuallererst einmal im erfrischenden Wasser abkühlen.

Eine Toilette gibt es auf der Camping Area nicht; man muss etwa 1.2 Kilometer zu Fuss nach 'Gregory' hochlaufen, dort hat es eine öffentliche Toilette, die man benützen kann. 

Wir kochen 'Gemüsereis' für drei Tage und sammeln anschliessend trockenes Holz für unser Lagerfeuer am Abend. An diesem Campfire sind wir heute auch nicht alleine; viele kleine Frösche hocken mit uns rings um das Feuer.

Fotogalerie

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Burke & Wills Roadhouse

Gregory River Bridge Free Camp - der River

Gregory River Bridge Free Camp - Camp mit Campfire

Video

Burke Developmental Road