Winton - Terry Smith Lookout
Reise: Sabbatical Teil 3 - Sydney bis Perth - Nordroute
Mittwoch, 28. August 2024
Combo Waterhole - Walkabout Creek Hotel - Silo Art in Cloncurry - Terry Smith Lookout
| REISE-STRECKE: Winton - Burke Developmental Road, Terry Smith Lookout (419 km) |
| ÜBERNACHTUNG: Terry Smith Lookout Free Camp |
Heute haben wir wieder eine längere Fahrstrecke vor uns, weshalb wir auch bereits um 07.30 Uhr unterwegs sind. Ein Känguru hüpft bedrohlich nahe vor unserem Auto über die Strasse. Die Känguru-Gefahr ist in den frühen Morgenstunden und während der Dämmerung am Abend jeweils am grössten.
BLICK IN DEN BUSCH! Weite, kahle Ebenen nördlich von Winton auf dem 'Landsborough Highway':
Rund 150 Kilometer nordwestlich von Winton, auf dem Landsborough Highway, zweigt eine kurze Strasse ab, welche zu einem kleinen Parkplatz führt, zum Ausgangspunkt des Waltzing Matilda Billabong Walks. Hier beginnt ein rund zweieinhalb Kilometer langer Wanderweg, der durch typisch australisches Buschland und vorbei an flachen Wasserstellen führt, bis er schliesslich das Combo Waterhole erreicht.
Dieses unscheinbare Wasserloch ist in der Region bekannt, denn genau hier soll sich laut der berühmten Legende die tragische Geschichte des Swagman ereignet haben, welche später im weltberühmten Lied 'Waltzing Matilda' besungen wurde:
'Waltzing Matilda' ist ein Lied im australischen Stil der Poesie und Volksmusik, Buschballade genannt. Es wird als die 'inoffizielle Nationalhymne' des Landes bezeichnet. Der Text wurde im Jahre 1895 vom australischen Dichter Banjo Paterson geschrieben, der sich in Australien aufgrund seiner zahlreichen anderen Gedichte grosser Beliebtheit erfreut. Er wurde von Christina Macpherson auf der Grundlage der Melodie des schottischen Liedes 'Thou Bonnie Wood of Craigielea' vertont, die 1818 von James Barr komponiert wurde.
Der Titel war ein australischer Slang für das Reisen zu Fuss (Walzing) mit seinen Habseligkeiten in einer 'Matilda' (Beutel) über dem Rücken. Das Lied erzählt die Geschichte eines Swagman (Wanderarbeiter, Landstreicher), der an einem Billabong (einem Wasserloch im australischen Outback) unter einem Coolibah Tree (Eukalyptusbaum) sein Lager aufgeschlagen hat. Er fängt einen herumstreunenden, aber nicht herrenlosen Jumbuck (widerspenstiger, schwer zu scherender Schafbock), um ihn zu verspeisen. Als der Eigentümer des Schafbocks in Begleitung von drei Polizisten erscheint, ertränkt sich der Swagman lieber selbst, als seine Freiheit durch eine Festnahme zu verlieren. Wikipedia 2024
Combo Waterhole - ein Vogelparadies:
Obwohl noch früh am Morgen, klettern die Temperaturen bereits weit über 25 Grad. Trotzdem nehmen wir die kurze Wanderung unter die Füsse, denn zum Combo Waterhole möchten wir auf jeden Fall. Und wer weiss, vielleicht begegnen wir ja bei dem Billabong dem sagenumwobenen Geist des besungenen 'Swagman'...
Die kleine Wanderung hat sich aber nicht nur wegen der Australischen Legende von Banjo Peterson gelohnt, das Combo Waterhole entpuppt sich auch als wahres Vogelparadies! Im Billabong tummeln sich grössere Gruppen von Pelikanen, und am Himmel kreisen unzählige Vögel, darunter nebst den Pelikanen auch verschiedene Greifvögel und Galahs. Mit so einem Spektakel haben wir überhaupt nicht gerechnet! Und wäre es nicht so heiss, und wäre da nicht noch der längere Fussmarsch zurück zum Parkplatz, so würden wir hier noch lange bleiben und die Vögel beobachten.
Zurück beim Auto sind wir aber dann froh, endlich einsteigen und die Klimaanlage einschalten zu können – was für eine tolle Erfindung, so eine Klimaanlage! Weiter geht’s auf dem Landsborough Highway durch die trockene, weite Landschaft. -Unser nächstes Ziel ist die kleine Ortschaft McKinlay. Hier steht das berühmte Walkabout Creek Hotel, in welchem 'Mick Dundee' einst sein Bier bestellte. Dieses Pub hiess ursprünglich 'Federal Hotel' und wurde im Jahre 1900 erbaut. Nach dem ersten 'Crocodile Dundee-Film' wurde das Lokal in 'Walkabout Creek Hotel' umbenannt. Natürlich wird das Pub inzwischen heftig vermarktet, für uns ist es aber, wie für die meisten durchreisenden Touristen wohl auch, eine Sehenswürdigkeit, die wir nicht auslassen möchten.
Wir fahren weiter Richtung Cloncurry. Die kleinen Termitenhügel sehen aus wie rostrote Zwergenmützen, die aus dem gelben, verdorrten Gras hervorschauen. Riesige Roadtrains, Drei- manchmal auch Vierspänner, einige leer, andere mit Vieh beladen, rauschen an uns vorbei.
In Cloncurry tanken wir nochmals voll, denn im Outback sollte man jede Möglichkeit nutzen, um den Tank ganz zu füllen, denn man weiss nie, wann die nächste Tankstelle kommt. Anschliessend fahren wir zum Chinaman Creek Lookout, einem Aussichtspunkt auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Von hier aus hat man einen eindrücklichen Blick über Cloncurry und den Cloncurry River. Ganz oben auf dem Hügel steht ein grosser Wassertank, ein Wahrzeichen der Stadt. Im Oktober 2018 wurde der gesamte Tank vom Künstler 'Zookeeper' bemalt. Auf der einen Seite sieht man den indigenen Jungen 'Barrack', ein stolzes Mitglied der 'Mitakoodi-Community'. Auf der anderen Seite ist 'Brianna' zu sehen, eine junge Tänzerin. Sie wirft ein Papierflugzeug in die Luft und symbolisiert damit Cloncurry als Geburtsort des 'Royal Flying Doctor Service', einer der wichtigsten Rettungsdienste im Outback, der genau hier in Cloncurry seinen Ursprung hat. Vom Aussichtspunkt aus entdecken wir in der Ferne unser erstes Buschfeuer.
Wir fahren weiter Richtung Norden auf der Burke Developmental Road und suchen uns für die Nacht einen Übernachtungsplatz. Wir entscheiden uns für die Terry Smith Lookout Rest Area, einen kostenlosen Rastplatz. Von hier aus hat man eine fantastische Aussicht über das weite Land Richtung Westen. Wir erleben einen traumhaften Sonnenuntergang, bei dem der Himmel in tiefem Orange leuchtet. Re fährt noch einmal los, um Feuerholz zu sammeln. Und so sitzen wir auch heute Abend wieder an einem gemütlichen Campfire.
Fotogalerie
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Combo Waterhole
Crocodile Dundee's 'Walkabout Creek Hotel'
Silo Art in Cloncurry
Terry Smith Lookout Free Camp - Sunset
