Vancouver und vancouver Island

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Planung:

In den Westen Kanadas wollte ich schon immer einmal. Ursprünglich hatte ich geplant, alleine zu verreisen mit einem längeren Aufenthalt in Vancouver und einer anschliessenden Rundreise auf Vancouver Island. Kein klassischer Roadtrip, sondern eine entspannte Reise mit vorgebuchten Unterkünften. Doch als Re von meiner Idee hörte, war er sofort begeistert, besonders von der Vorstellung, in Kanada Bären und Orcas aufzuspüren. Und so entschloss er sich kurzerhand, mitzukommen! Gemeinsam erweiterten wir das Programm: Ein mehrtägiger Kanutrip zu den Orcas und anderen Meeresbewohnern kam dazu, ebenso eine Tour zu Grizzly- und zu den Schwarzbären.

Und als der Wetterbericht für die ganze Reisedauer auch noch strahlenden Sonnenschein ankündigte, war klar, dieser Kanada-Trip würde unvergesslich werden!

Fazit nach der Reise:

Wenn ich heute an diese Reise zurückdenke, sind meine Gefühle gemischt. Natürlich hatten wir auch ziemlich Pech, den wir waren beide krank und hatten jeder während drei Tagen Fieber (Corona, natürlich exakt nacheinander), was vielleicht unsere Erinnerungen negativ beeinflusst. Doch auch unabhängig davon bleibt am Ende eher Ernüchterung, denn unsere Erwartungen waren wohl einfach zu hoch gesteckt.

Vancouver selber hat mich insofern enttäuscht, als die Skyline einfach nicht meinen Vorstellung von einer fotogenen Skyline entspricht. Ausserdem waren da diese vielen Frachtschiffe, die die Stadt regelrecht belagerten. Die Innenstadt, die Harbourfront und die English Bay sind schön, aber für mich persönlich fehlte aber einfach das gewisse Etwas. Vielleicht lag es auch daran, dass ich genau in diesen Tagen gesundheitlich ziemlich angeschlagen war. Aber nicht desto trotz wird Vancouver wohl nicht zu meinen Lieblingsstädten zählen.

Vancouver Island ist landschaftlich sehr reizvoll, erinnerte mich stellenweise aber eher an heimische Regionen wie den Eppenberg bei uns um die Ecke. Der Unterschied liegt hier klar in der geringeren Besiedelung und der Wildheit der Natur. Tofino und der Pacific Rim National Park haben uns sehr gut gefallen; endlich waren wir beide wieder gesund und konnten die Gegend richtig geniessen! Ein echtes Highlight war der Flug mit dem Wasserflugzeug über die Küste, einfach atemberaubend!

Weniger begeistert haben uns hingegen die gebuchten Tierbeobachtungstouren. Die Kanutour zu den Orcas entpuppte sich als langweiliges Paddeln am Ufer entlang mit Sichtungen von Quallen, Seesternen, Meeresschnecken und ein paar Seals. Orcas? 'Die kommen hier eigentlich nie vorbei', war die ernüchternde Erklärung. Auch die Grizzlytour war eher enttäuschend. Zwar sahen wir zwei Bären, aber nur aus sehr weiter Entfernung. Der einzige wirklich spannende Bärenmoment unserer Reise war ein selbst entdeckter Schwarzbär in Telegraph Cove, der im Gebüsch am Strassenrand nach süssen Beeren suchte, ganz zufällig und ohne Tourguide.

Unterm Strich war es vermutlich einfach eine Reise mit zu grossen Erwartungen. Wir hatten uns mehr erhofft, mehr Wildnis, mehr Tierbegegnungen, mehr Kanada-Magie. Stattdessen nehmen wir eine Erfahrung mit, die uns auch lehrt, dass nicht jede Traumdestination all das erfüllen kann, was man sich zuvor ausgemalt hat.