Piazzale degli Uffici - Piazza della Signoria mit Palazzo Vecchio - Piazza di Santa Croce mit Basilica di Santa Croce - Biblioteca delle Oblate - rund um den Dom - Via Calzaiouli - San Miniato al Monte
Sunset: Piazzale Michelangelo
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, heute schon vor dem Frühstück eine Runde durch die Stadt zu drehen, in der Hoffnung, Fotos von den naheliegenden Sehenswürdigkeiten ohne viele Touristen machen zu können. Am Ende bin ich dann aber doch erst um neun Uhr erwacht. Die Strassen sind noch nass, überall hat es Pfützen. Zwar regnet es nicht mehr, aber es ist davon auszugehen, dass sich das frühe Aufstehen ohnehin nicht gelohnt hätte.
Das Frühstück im Hotel Degli Orafi ist ausgesprochen reichhaltig, so üppig bin ich es gar nicht gewohnt. Neben den klassischen Frühstücksspeisen gibt es hier auch Müsli mit einer riesigen Auswahl an Kernen und Nüssen, frische Salate, gekochtes Gemüse und nicht nur den üblichen Aufschnitt, sondern sogar Lachs. Ich selbst gebe mich zwar mit Früchten und Gemüse zufrieden, kann den typisch italienischen, süssen Croissants aber nicht widerstehen. Dazu gibt es einen Cappuccino vom Feinsten – der perfekte Start in den Tag!
Durch die Uffizien-Galerie, direkt neben meinen Hotel, erreiche ich die Piazza della Signora mit dem Palazzo Vecchio, dem ehemaligen Regierungssitz der Republik Florenz und dem späteren Wohnsitz der Familie Medici. Heute ist der Palazzo Vecchio ein Museum und gleichzeitig das Rathaus. Er beeindruckt vor allem mit seinem markanten Arnolfo-Turm, den man von fast überall über die Stadt ragen sieht. Die Piazza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio ist ein zentraler Platz in Florenz, bekannt für den Neptunbrunnen und zahlreiche bedeutende Skulpturen, darunter eine Kopie von Michelangelos David. Der Platz gilt als historisches Zentrum der Stadt.
Etwas weiter östlich erreiche ich dann die Piazza di Santa Croce mit der gleichnamigen Basilica. Die Piazza di Santa Croce ist einer der grössten und bekanntesten Plätze in Florenz und wird von der eindrucksvollen Basilica di Santa Croce dominiert. Die Kirche ist berühmt als Grabstätte zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten wie u.a. Michelangelo, und Galileo Galilei. Der Platz selbst ist lebhaft, umgeben von Cafés, Restaurants und historischen Gebäuden.
Ich bin kein Museumstyp und habe generell auch keine Lust, mich in einer Warteschlange für eine Sehenswürdigkeit anzustellen. Solche Dinge lasse ich bei einem Stadtbesuch meist bewusst aus. Stattdessen konzentriere ich mich lieber auf die anderen Reize, auf den Flair einer Stadt, das Schlendern durch die Gassen und auf spektakuläre Aussichten.

Dementsprechend ist mein nächstes Ziel auch etwas weniger bekannt, und nur wenige Besucher verirren sich hierher. Es ist die Biblioteca delle Oblate. In dieser öffentlichen Bibliothek, nur wenige Gehminuten von Dom entfernt, gibt es ein kleines Café mit Terrasse, von der aus man einen wunderschönen Blick auf die markante Domkuppel geniesst. Die Bibliothek befindet sich in einem ehemaligen Kloster aus dem 14. Jahrhundert und bietet eine ruhige, entspannte Atmosphäre. Hier trinke ich einen feinen typisch italienischen Cappuccino und einen Smoothie mit vielen gesunden Zutaten.
In Florenz ist alles viel näher beisammen, als ich erwartet habe. Und so bin ich auch schon beim Dom. - Der Dom von Florenz (Santa Maria del Fiore) ist zusammen mit dem Campanile di Giotto und dem Baptisterium San Giovanni das berühmteste Wahrzeichen der Stadt. Die Kathedrale ist bekannt für ihre riesige Kuppel von Filippo Brunelleschi. Das Baptisterium mit seinen kunstvollen Bronzetüren und der Glockenturm sind ebenfalls ein Highlight hier im Herzen der Stadt. Ich umrunde den Komplex ein paarmal, bevor ich mich über die Via Calzaiouli auf den Rückweg zum Hotel mache. Gerade befinde ich mich unter der Galerie der Uffizien, als ein Wolkenbruch vom bedrohlich schwarzen Himmel herabfällt. Es giesst in Strömen. Ein kurzer, kräftiger Regenguss, dem aber schon bald wieder die Sonne folgt.
Nach einer kleinen Siesta im Hotelzimmer, einer erfrischenden Dusche und mit voll aufgeladenen Kameraakkus mache ich mich am späten Nachmittag auf den Weg zur Abbazia di San Miniato al Monte. Die Kirche selbst, auf einem Hügel oberhalb von Florenz gelegen, wirkt ruhig und erhaben. Von ihrer Terrasse aus hat man aber einen imposanten Blick über die Stadt, über den Dom, die Ponte Vecchio und die verwinkelten Gassen. Hier ist es deutlich ruhiger als am nahegelegenen Piazzale Michelangelo, dem wohl bekanntesten Spot für den Sonnenuntergang in Florenz.

Und genau zum Piazzale Michelangelo gehe ich zum Sonnenuntergang! Ich bin sehr früh da, trotzdem ist es schon ziemlich voll. Zuerst esse ich oben beim Platz in einem kleinen Streetfood-Restaurant eine feine Pizza, bevor ich mir einen einigermassen guten Platz vorne an der Brüstung sichere. Die besten Plätze kann man ohnehin nicht für sich beanspruchen, denn während der goldenen Stunde hat jeder das Recht, ein paar Fotos und natürlich einige begehrte Selfies zu machen.
Ich stehe daher etwas abseits und warte, bis sich der Himmel orange färbt. Ein Stativ richte ich nicht auf, hier wäre das unangebracht, aber mein Bohnensackstativ tut seinen Dienst perfekt. Je später es wird, desto dichter wird das Gedränge am Geländer. Es wird gedrückt und geschubst, sodass ich bald aufgebe und mir für die Nachtaufnahmen einen ruhigeren Platz suche.
Nach dem Spektakel mache ich mich zu Fuss zurück in die Stadt, während oben am Berg die Party mit lauter Musik weitergeht. Ich halte noch kurz an, um ein paar Fotos von der Ponte alle Grazie und vom Ufer des Arno aus zu machen, bevor ich zufrieden in mein Hotel zurückkehre.
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