REISE-STRECKE: --- |
ÜBERNACHTUNG: 'Aitutaki Village', Aitutaki |
Besonders gut geschlafen habe ich leider nicht, denn unangenehme Schulterschmerzen, die bis in die Hand ausstrahlten, haben mich immer wieder geweckt. Ich hoffe sehr, dass sich die Beschwerden bald bessern!
Noch vor dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Ostseite der Insel, ans offene Meer, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Leider sind wir etwas spät dran, und der spektakulär rote Himmel ist bereits warmen Gelbtönen gewichen, und kurz darauf geht dann auch schon die Sonne auf. Schade! Trotzdem sind wir glücklich, denn heute ist der Himmel fast wolkenlos, dazu ist es beinahe windstill.
Auf der Terrasse des Blue Lagoon Restaurant erwartet uns ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Es gibt 'französischen Kaffee', frisches Brot mit Butter und Konfitüre, exotische Früchte und Smoothies in verschiedenen Farben. Frisch zubereitete Avocado-Brötchen, aus Avocados, die in den Wäldern der Insel gesammelt wurden, sowie noch warmes Bananenbrot werden laufend nachgereicht. Die Atmosphäre ist angenehm und ungezwungen, nichts von 'schickimicki', genau so, wie wir es mögen.
In Aitutaki fällt mir sofort die Freundlichkeit und die Lebensfreude der Inselbewohner auf. Man begegnet sich offen, lächelt sich zu, grüsst, auch ohne sich zu kennen. Und das alles mit einer Ruhe und Gelassenheit, die wohl einfach dazugehört, wenn man hier aufgewachsen ist. Vielleicht ist sie sogar genetisch: Kia Orana!
So kommt am Morgen zum Beispiel der Pickup für die Müllabfuhr vorbei. Singende und tanzende Frauen laden Sack für Sack auf die Ladefläche, mit einer Selbstverständlichkeit und Zufriedenheit, wie man sie wohl nur auf einer Insel findet, die weit entfernt ist von jeder Hektik, jedem Leistungsdruck. Das Leben hier wirkt beneidenswert leicht. Und ich denke, wir daheim könnten uns von dieser Leichtigkeit und von dieser Lebensfreude ruhig eine Scheibe abschneiden. - Ob schlussendlich wirklich alles Gold ist, was so hell und herrlich glänzt, können wir als Touristen aber nicht wirklich beurteilen.
Im Hotelrestaurant wird ausschliesslich französischer Presskaffee serviert, welcher zwar wirklich gut schmeckt, aber trotzdem nicht ganz an einen richtig cremigen Cappuccino herankommt. Für den echten Kaffeegenuss gehen wir deshalb ins nahegelegene Koru Café. Hier gibt’s Kaffee, wie ihn unser Herz begehrt, und dazu frisch gepressten Orangensaft mit Limone, Zitronengras und Ingwer. Perfekt!
Für die kommenden vier Tage mieten wir uns einen Scooter. Die einzige nahegelegene Möglichkeit dazu gibt es beim Boat Shed, 550 Meter vom Aitutaki Village und nur 150 Meter vom Koru Café entfernt. Auf der Insel fährt man Mofa ohne Helm, dafür nie schneller als 40 km/Std. Und das funktioniert erstaunlich gut, denn hier hat es niemand eilig. - Slow down – you’re in Heaven.
Gleich nach der ersten Kurve gibt unser Mietscooter den Geist auf, und das ausgerechnet direkt vor der Teerrasse des Koru Café. Wie peinlich! Starten lässt sich das Gefährt auch nach mehreren Versuchen nicht mehr. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als es zurück zur Vermietstation zu stossen.
Dort ist man wenig überrascht, offenbar ist das kein Einzelfall. Ganz unbürokratisch bekommen wir ein neues Fahrzeug. Wir parken es vor unserem Bungalow, denn zuerst wollen wir die Sonne geniessen (solange sie noch scheint) und mit einem Kanu die Lagune erkunden.
Drei Kanus stehen den Gästen frei zur Verfügung. Noch ganz käseweiss ziehen wir unsere UV-Schutz-Badebekleidung an, schliesslich weiss man, dass man sich die berühmten Südsee-Sonnenbrände auch ohne pralle Sonne schnell einfangen kann.
Wir gleiten hinaus in die Lagune, die sich heute in ihrem prachtvollsten Türkis zeigt. Dass es solche Farben wirklich gibt, würde man nicht glauben, wenn man sie nicht mit eigenen Augen sehen würde. Wir sind schlicht überwältigt.
Wir paddeln bis zur kleinen, unbewohnten Nachbarinsel Angarei, eine von vielen winzigen, unbewohnten Palmeninseln. Der weisse Sandstrand gehört uns ganz allein. Und wir sind einfach nur überglücklich.
Mit der Zeit lässt die Wirkung der Schmerzmedikamente leider nach, und meine Schulter tut wieder weh. Ich lege mich im Bungalow etwas hin, während Re alleine mit dem neuen Scooter loszieht, um Aitutaki etwas zu erkunden. Als er auf der Westseite der Insel kurz anhält, springt der Scooter erneut nicht mehr an. Zum Glück ist gerade ein netter Inselbewohner in der Nähe und hilft mit, die Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Re fährt dann direkt zurück zur Mietstation, wo das Gefährt, ganz selbstverständlich, erneut ausgetauscht wird. - Wir haben jetzt also, innerhalb weniger Stunden, bereits Scooter Nummer 3.
Auf der Terrasse des Blue Lagoon Restaurant geniessen wir bei einem Bier (Re) und einer frischen Kokosnuss (ich) die Aussicht auf das unglaubliche Meer.
Laut Google-Rezensionen soll das Boat Shed eine gute Adresse fürs Abendessen sein. Also probieren wir es aus. Die Location ist tatsächlich wunderschön in einem romantischer Garten direkt am Meer. Doch das Essen ist das Schlimmste, was ich seit Langem gegessen habe bzw. gegessen habe ich es dann nicht! Ich bin mir nicht sicher, was sich alles in meinem Chicken Pad Thai versteckt, aber es sieht verdächtig nach Hühnerhälsen, Hühnerfüssen, Innereien oder sonst irgendetwas ziemlich Gruseligem aus …
Wieder gehen wir früh schlafen, denn an die Zeitumstellung haben wir uns noch immer nicht ganz gewöhnt.
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Sunrise auf der Ostseite der Insel
Koru Café
Kanufahrt in der Lagune - Angarei Island (Gopro-Fotos)
Ootu Beach - Blue Lagoon Restaurant & Bar
Kanufahrt durch die Aitutaki Lagune