REISE-STRECKE: Gregories Campground, François Peron Nationalpark - Kalbarri (419 km) |
ÜBERNACHTUNG: Tasman Holiday Park, Kalbarri |
Wir sitzen vor dem Auto und trinken unseren Instant-Frühstückskaffee. Dabei entdecken wir viele verschiedene Tierspuren um uns herum, die gestern Abend noch nicht hier waren. Da muss ja nachts wieder einiges los gewesen sein!
Wir verlassen den François Peron Nationalpark mit 18 psi Reifendruck und ohne weitere Probleme. Beim Parkausgang pumpen wir die Reifen wieder auf Volldruck auf und fahren Richtung Denham. Gestern haben wir das reizende, kleine Städtchen bei strömendem Regen durchfahren, heute präsentiert es sich bei blauem Himmel und Sonnenschein in all seiner Schönheit. Denham liegt nicht nur an einem schönen, hellblau leuchtenden Ozean, sondern ist auch sonst, alles in allem, eine kleine Perle, wo man sich einfach wohlfühlt. Also, wenn wir jetzt nicht bereits nach Broome auswandern würden, so stünde Denham zweifellos ganz oben auf der Liste unserer Träume!
Wir spazieren die Promenade entlang und entdecken dabei ein schmuckes, kleines Restaurant mit Terrasse und Blick zum Meer. Und wir haben Hunger! Im Restaurant Indigo Blues geniesse ich einen ausgezeichneten Avocado-Toast und für Re gibt es sein geliebtes Egg Benedict. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche Gebäude hier in Denham aus zementierten Herzmuscheln errichtet, die auf mehr als 100 Kilometer Küstenlänge zwischen dem Shell Beach und dem Hamelin Pool Marine Nature Reserve vorkommen. Fast alle diese Gebäude sind leider aus dem Ortsbild des 21. Jahrhunderts verschwunden, mit Ausnahme der St. Andrew Church und einem Fischspezialitäten-Restaurant, dem 'Old Pearler'. Der Abbau des Muschel-Gesteins wurde nach Errichtung des Schutzgebiets 1990 verboten.
Wir verlassen die Shark Bay auf der Hauptstrasse, der Shark Bay Road, und besuchen dabei Shell Beach, den wir bei der Hinfahrt absichtlich ausgelassen haben, da das Wetter einfach nicht mitgespielt hat. Heute spielt es mit! Shell Beach ist ein einzigartiger, rund 70 Kilometer langer Strand, der sich durch seine dicken Schichten aus kleinen Muschelschalen auszeichnet. Er ist einer von nur zwei Stränden weltweit, die vollständig aus Muscheln bestehen. Die Muschelschichten sind zum Teil bis zu 10 Meter tief. Und beim heutigen schönen Wetter glitzern die kleinen, weissen Muschelschalen wunderschön im Sonnenlicht.
BLICK IN DEN BUSCH! Typische westaustralische Buschlandschaft in der Nähe des Billabong Roadhouse, NW Coastal Highway:
Wir befinden uns nun wieder auf dem Highway, dem North West Coastal Highway, und kommen schnell voran. Bald schon erreichen wir das Billabong Roadhouse, wo wir im Jahr 2009 bei unserem Autounfall einige Tage verbringen mussten. Auch nach 15 Jahren vermitteln mir die Gedanken daran extrem ungute Gefühle. Obwohl ich am liebsten gar nie mehr an das Geschehene denken möchte, versuchen wir dann trotzdem, jene Kurve wiederzufinden, wo damals unser Autoreifen platzte, und sich unser Campervan in der Folge überschlagen hatte. Hier gleicht jede Kurve der anderen, weshalb wir die besagte Kurve nicht mit Sicherheit identifizieren können.
Die Landschaft verändert sich sowie auch das Klima, je südlicher wir kommen. Vermehrt wechselt sich nun Buschland mit bewirtschaftetem Farmland ab. Und es wir merklich kühler, das Klima rauer.
Beim Ajana-Kalbarri Turnoff biegen wir ab und fahren Richtung Kalbarri und zum gleichnamigen Nationalpark. Oktober ist Wildblumenzeit, und im Gebiet rund um Kalbarri blühen besonders viele Arten von Wildblumen. Wir fahren durch eine riesige Blütenwiese, und manchmal sieht es so prachtvoll aus, als wären die Büsche und die farbenfrohen Blumen extra eingepflanzt worden. Re stoppt plötzlich, dreht um und fährt einige Meter zurück. Was ist los? Ein sichelförmiges kleines Zittermonster will gerade die Strasse überqueren! Das wäre somit unser fünfter Dornteufel! Unfassbar! Und hier im Kalbarri Nationalpark ist der Kleine auch nicht orange, sondern eher beige oder braun, angepasst an die Farbe des Bodens. Wir helfen unserem kleinen, stachligen Freund über die Strasse. Und wir fotografieren ihn im Gegenzug natürlich von allen Seiten!
Bevor wir in die Ortschaft Kalbarri fahren, machen wir im Nationalpark einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt Hawks Head. Hier blühen die Wildblumen ganz besonders üppig. Die Aussicht ist jedoch nicht allzu berauschend.
In der beschaulichen, hübschen kleinen Ortschaft Kalbarri checken wir im Tasman Caravan Park ein, wo wir einen sehr schönen Spot zugeteilt bekommen. Hier gefällt es uns sehr gut. Wir richten uns ein, duschen, und essen anschliessend einen Tomaten-Mozzarella-Salat, dazu aufgewärmte Teigwaren.
Kalbarri ist für den Tourismus sehr gut erschlossen. Hauptattraktion ist natürlich der angrenzende Kalbarri Nationalpark mit den gewundenen Schluchten des Murchison Rivers sowie die vielen Aussichtspunkte an den Klippen über dem Indischen Ozean.
Zum Sonnenuntergang begeben wir uns zum kleinen Park an der Promenade direkt an der Mündung des Murchison Rivers. Danach spazieren wir dem Murchison River entlang bis zu den ersten Klippen am Meer. Auf dem Weg zurück durch den kleinen Ort wird bei der Gilgai Tavern 'Live-Musik' gespielt - genau unsere Musik! Hier verweilen wir etwas bei ein, zwei Bier und Gingerbier, weshalb ich heute Nacht auch mehrmals vom Dachzelt die Leiter herabsteigen muss, um das Klohäuschen aufzusuchen.
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Denham
'Indigo Blues', Denham (z.T. Handy-Fotos)
Shell Beach Lookout und Shell Beach
Thorny Devil - Hilfe über die Strasse
Hawks Head Lookout, Kalbarri Nationalpark - Wildblumen am Weg
Wildblumen im Kalbarri Nationalpark
Tasman Holiday Park (Handy-Fotos)
Ausfahrt François Peron Nationalpark
Denham, Shark Bay
Kalbarri Nationalpark - Kalbarri Road und Hawks Head Road