REISE-STRECKE: --- |
ÜBERNACHTUNG: Osprey Bay Campground, Cape Range Nationalpark |
Du meine Güte, was für eine Nacht! Der Wind hat so stark geblasen, dass ich mehrmals aufgewacht bin und mich gefragt habe, wie lange unser Dachzelt das wohl noch mitmacht. Am Morgen ist es wieder etwas kühl und bewölkt. Der Himmel zeigt sich spektakulär und es sieht nach einem Unwetter aus. Zum Frühstück gibt’s Kaffee, Brot, Eier und Speck. 'Fritzli‘ ist natürlich auch schon da, in der Hoffnung, etwas davon abzubekommen. Und tatsächlich fällt hier und da mal ein Brotkrümel unabsichtlich zu Boden, was 'Fritzli' freut. Jetzt sind wir endgültig Freunde!
Frühmorgens ist 'Fritzli' schon da und hofft auf unser Wohlwollen:
Bewölktes Wetter ist perfekt für eine kleine Wanderung, zum Beispiel den 'Yardie Creek Top-Walk'. Dieser gemütliche, rund 2,5 Kilometer lange Spaziergang verläuft entlang der Nordseite der Schlucht oberhalb der senkrechten, roten Felswände. Mehrere Aussichtspunkte bieten herrliche Blicke in die Schlucht, zur Flussmündung und bis zum Ningaloo Reef. Ausserdem kann man hier eine beeindruckende Vielfalt an Vögeln und Wildtieren entdecken, darunter das seltene Schwarzpfoten-Felsenkänguru und das Rote Riesenkänguru.
Bats/Flughunde beim Yardie Creek:
Wir gehen den Weg bis ans Ende und wieder zurück und entdecken tatsächlich einen Osprey sowie mehrere Schwarzpfoten-Felsenkängurus (black-flanked rock-wallabies). Der Osprey, auch Fischadler genannt, ist ein grosser, langflügeliger Greifvogel mit dunkler Oberseite und heller Unterseite. Man sieht ihn häufig über dem Wasser kreisen, wo er nach Fischen Ausschau hält.
Über die Sichtung der scheuen Schwarzpfoten-Felskängurus freuen wir uns ganz besonders. Und als wäre das nicht schon genug, hängen auch noch einige Flughunde faul in den Baumkronen.
Wir fahren zur nahegelegenen Yardie Creek-Mündung. Hier muss man den berühmt-berüchtigten Yardie Creek überqueren, wenn man auf der 4x4-Küstenpiste weiter nach Süden fahren will. Und genau das haben wir übermorgen vor. Die Durchfahrt des Yardie Creek ist nur mit einem Allradfahrzeug mit hoher Bodenfreiheit möglich und führt über eine Sandbank, die laut ''Google' den Gezeiten unterliegt. Uns wurde erzählt, dass der Fluss seit einigen Jahren nicht mehr regelmässig bis ins Meer fliesst. Eine Sandbarriere, die sich über die Jahre an seiner Mündung gebildet hat, verhindert, dass das Wasser bis zum Indischen Ozean durchdringt. Nur bei extremen Regenfällen oder nach einem Zyklon kann der Creek vorübergehend bis zum Meer durchbrechen. In der Regel verdunstet oder versickert das wenige Wasser jedoch schon, bevor es überhaupt bis zur Küste gelangt. Ob das stimmt, wissen wir nicht, also sehen wir uns die Sache lieber selbst an. - Der Yardie Creekt reicht tatsächlich nicht bis zum Meer. Wir beobachten andere Fahrzeuge bei der Durchfahrt. Der weiche, tiefsandige Untergrund stellt eine echte Herausforderung dar. Einige meistern die Passage problemlos beim ersten Versuch, andere bleiben im Sand stecken, müssen den Reifendruck anpassen und mehrere Anläufe nehmen, um erfolgreich die andere Seite zu erreichen. Wir sind zuversichtlich, dass 'Moris' das Hindernis mit dem passenden Reifendruck übermorgen schaffen wird.
Zurück auf der Hauptstrasse zeigt sich endlich die Sonne wieder zwischen den Wolken. Wir möchten bei den Schnorchel-Spots Oyster Stacks und Turquoise Bay schnorcheln gehen. Doch auf dem Weg dorthin bemerke ich, dass mein Inverter die Kamera-Akkus nicht mehr lädt. Ob es am Inverter selbst oder am Ladegerät liegt, wissen wir nicht. Re macht einen Test, indem er den Inverter am Kühlschrankstecker anschliesst – schwupps, jetzt geht auch der Kühlschrank nicht mehr!
Re versucht, die Sicherungen zu wechseln und blättert das Handbuch von vorne bis hinten durch. Doch kein Fehler ist zu finden.
Zum Glück hat Patrick Elektrotechnik studiert, und er hat dementsprechend nicht nur ein grosses Fachwissen, sondern auch wirklich alle Ersatzteile dabei, die man sich nur vorstellen kann. Patrick kann den Schaden beheben. Es liegt am Inverter, der den Geist aufgegeben hat. Wie praktisch so ein Patrick im Outback sein kann!
Mittlerweile ist es zu spät, um noch zu den Schnorchelplätzen zu fahren. Re begnügt sich deshalb mit einem kleinen Schnorchelgang direkt am Strand vor unserem Campingplatz. Er entdeckt dabei sogar zwei Blaupunktrochen. Anschliessend nehmen wir unsere Outback-Dusche in Betrieb, um uns von Schweiss, Salz und Sand zu befreien.
Heute Abend übernehmen Patrick und Susanne das Kochen und laden uns ein, als Dank dafür, dass wir unseren Campingplatz bei der Osprey Bay und beim Winderabandi Point mit ihnen teilen. Es gibt Spaghetti Bolognese mit ganz viel Gemüse! Wir verbringen einen gemeinsamen gemütlichen Abend, geniessen das feine Essen, trinken ein Bierchen/Gingerbierchen und lassen den Tag bei einem 'Kafi-Pflümli' (mit Pflümli, in der Schweiz gebrannt) entspannt ausklingen.
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Osprey Bay - schlechtes (spektakuläres) Wetter am Morgen
Yardie Creek Walk und die Felsen-Wallabies