Karijini Nationalpark

Früh am Morgen, nach einem schnellen Instant-Kaffee, machen wir uns wieder auf den Weg zur Dales Gorge. Beim Three Ways Lookout führt ein steiler Pfad entlang der Felswände hinunter bis zum Fuss der Schlucht. Wir folgen dem Dales Gorge Trail entlang des Fortesque River. Manchmal müssen wir auf schmalen Felsvorsprüngen direkt am Fluss entlanggehen, um nicht nass zu werden. Aber insgesamt ist der Weg ziemlich einfach.

Während der Wanderung entdecken wir plötzlich zwei Felsenkängurus. Das eine hüpft flink und elegant an den steilen Felswänden über uns entlang und verschwindet in einer Felsspalte. Das andere wartet geduldig, bis ich meine Kamera gezückt habe. Ich vermute aber, dass das Känguru irgendwann die Geduld verloren hat: 'Na wenn sie mich nicht scharf bekommt, ist sie selber Schuld.' Und ehe ich mich versehe, ist auch das zweite Känguru irgendwo verschwunden. Der Weg durch die Schlucht ist einfach wunderschön, und die Vegetation abwechslungsreich. Hier blühen Wildblumen in grosser Vielfalt, darunter Senna-, Akazien- und Mulla-Mulla-Arten. Auch Gummibäume, Eukalyptusbäume und Feigen, die sich an den Felswänden festklammern, findet man hier.

Wir erreichen die Fortesque Falls und später den idyllischen Fern Pool. An beiden Plätzen kann man wunderbar schwimmen. Am Fern Pool sind wir heute die ersten Besucher am frühen Morgen. Dieser Pool gehört zu den zugänglichsten und schönsten Badestellen im Karijini Nationalpark. Das kühle Wasser wird von einer natürlichen Quelle gespeist, und der Pool ist rundum von üppigen, grünen Farnen umgeben. Ein sanfter Wasserfall vervollständigt die ruhige, beschauliche Umgebung. Wir schwimmen bis zum Wasserfall. Dort kann man die Felsen hochklettern, um hinter den Fall zu gelangen, oder sich auf den Felsen unter dem Fall setzen um sich vom Wasser abduschen zu lassen, Wellness in freier Natur. Leider haben wir unsere wasserfeste GoPro nicht dabei. Aber morgen kommen wir noch einmal hierher, so schön ist es! Langsam treffen weitere Besucher am Pool ein, und wir machen uns auf den Rückweg, die Treppe hinauf bis zum Fortesque Falls Parkplatz.

Zurück auf dem Campground ist es nun höchste Zeit für ein verspätetes Frühstück! Es gibt Spiegeleier, für Re auch mit Speck.

Nach einem kurzen Abstieg über felsige Stufen führt der Weg am Grund der Schlucht zu einem saisonalen Wasserfall, der über Felsvorsprünge in ein kleines, permanentes Becken plätschert. Diesen Wasserfall haben wir leider verpasst, denn wir sind direkt in die Hauptschlucht eingestiegen und bis ans Ende gewandert, vorbei an Felsbecken und roten Felswänden. Der Wanderweg kreuzt den Bach mit Trittsteinen an mehreren Stellen. Die Kalamina Gorge ist sicher nicht so spektakulär wie etwa die Hancock Gorge, aber landschaftlich äusserst charmant und reizvoll. Uns gefällt sie sehr gut. Auf dem Rückweg entdecken wir im Busch einen Dingo. Leider ist das Tier viel zu weit weg, um brauchbare Fotos zu machen. Aber wir haben ihn gesehen! Wildlife-Entdeckungen sind für uns immer ein spezielles Highlight!