REISE-STRECKE: Bendigo - Tumblong (447 km) |
ÜBERNACHTUNG: Tumblong Tavern Free Camp, Tumblong |
Ein letztes Frühstück im Motel, bevor wir mit 'Moris' in unser Abenteuer starten.
Um 10.00 Uhr hat Re einen Termin bei der NAB (National Australia Bank), um ein australisches Bankkonto zu eröffnen. Die Kontoführung ist hier gebührenfrei, und mit der australischen Bankkarte kann man problemlos an Automaten Bargeld beziehen. Leider ist eine Kontoeröffnung nur bei einem Mindestaufenthalt von sechs Monaten möglich, wir bleiben jedoch nur rund drei Monate.
Wer in Australien ein zugelassenes, registriertes Fahrzeug besitzt, ist automatisch bei Personenschäden versichert, jedoch nicht bei Sachschäden. Deshalb schliessen wir bei der Agentur RACV im 'Marketplace' eine sogenannte 'Third Party Insurance' ab. Diese deckt Schäden, die wir an fremdem Eigentum verursachen, nicht aber Schäden am eigenen Fahrzeug. Für uns ist das in Ordnung, dieses Risiko tragen wir selber. Zusätzlich sichern wir uns mit einer 'Roadside Assistance'-Versicherung ab, vergleichbar mit dem TCS-ETI-Schutzbrief. So! Und jetzt geht es aber definitiv los!
Die ersten Kilometer im eigenen Auto sind aufregend. Noch mitten in der Stadt fährt Re in einen Kreisel ein und schaut dabei instinktiv zuerst in die falsche Richtung. Das Fahren auf der linken Strassenseite lernt man schnell, aber gerade beim Rechtsabbiegen oder in Kreiseln blickt man leicht automatisch nach links. So geraten wir fast in einen Unfall mit dem Auto des Sheriffs (tatsächlich passiert!). Der Schreck sitzt tief, und wir werden wohl nie mehr einfach instinktiv ab- oder einbiegen.
Übrigens kann einem so ein Fehler auch als Fussgänger passieren, denn auch beim Überqueren der Strasse kommen die Autos in Australien plötzlich von der ungewohnten rechten Seite.
Endlich verlassen wir die Stadt und fahren nach Norden, zurück Richtung Sydney. Re möchte sich dort mit einem Bekannten in den Blue Mountains treffen. Für die Strecke planen wir zwei Tage ein und suchen uns etwa auf halber Strecke einen passenden Campingplatz zum Übernachten.
Über den Hume Highway fahren wir bis nach Tumblong, wo man bei der Tumblong Tavern kostenlos campieren kann. Da es im Süden noch recht kalt ist, ist es ein Vorteil, bei einem Pub, Roadhouse oder, wie hier, einer Taverne zu übernachten. So kann man den Abend gemütlich drinnen an der Wärme verbringen, etwas essen und trinken und dabei nette Leute kennenlernen. So ist es auch hier in der Tumblong Tavern. Der Inhaber, Owen Blundell, war in Australien ein bekannter Country-Musiker, der im Laufe seiner Karriere zahlreiche Preise gewonnen und mehrere Alben aufgenommen hatte. Er schrieb eigene Lieder und beherrscht sogar das 'Jodeln'. Seit seinem Rückzug aus der professionellen Musikszene betreibt er zusammen mit seiner Frau diese urchige Taverne. Freitags tritt Owen hier live für seine Gäste auf. Obwohl heute nicht Freitag ist, jodelt er für uns und macht Musik mit zwei Kaffeelöffeln.
Es ist unsere erste Nacht im Dachzelt. Und es ist eine kalte Nacht. Zum Glück haben wir neben der neuen Bettdecke auch unsere eigenen warmen Alpin-Schlafsäcke dabei. Owen lässt für uns das Licht im Garten seiner Taverne eingeschalten, damit wir nachts die Toilette besser finden. Wir schlafen sehr gut und sind rundum zufrieden, denn noch so viel liegt vor uns!
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Tumblong Tavern Camping - die erste Nacht im Dachzelt
Tumblong Tavern
die erste Nacht im Dachzelt schlafen (Handy-Fotos)