REISE-STRECKE: Purnululu Nationalpark - Mary Pools free Camp (319 km) |
ÜBERNACHTUNG: Mary Pool Free Camp |
Nach dem frühen Weckerlärm packen wir leise all unsere Sachen zusammen und fahren erneut bei Dunkelheit durch den Park nach Süden. Als erstes besuchen wir heute den Picaninny Creek Lookout. Der 2,8 Kilometer lange Weg dorthin ist relativ einfach und führt durch das steinige Bachbett des Piccaninny Creek. Der Lookout bietet einen beeindruckenden Ausblick. Wir beobachten einen Bienenfresser (Rainbow Bee Eater), wie er eine Heuschrecke erbeutet und sie geschickt gegen einen Ast schlägt, um ihren harten Panzer zu knacken. Dieses Verhalten ist typisch für den kleinen, farbenprächtigen Vogel.
Bereits gestern ist mir hier der starke, eigenartige aber bestens bekannte Geruch an einigen Stellen des Parks aufgefallen. Ich konnte den Geruch aber nicht erkennen. Heute fällt es mir jedoch wie Schuppen von den Augen: es ist der Geruch von 'Neocolor'! Ein Geruch, den ich von meiner Schulzeit her nur zu gut kenne. Ja, irgend eine Pflanze oder ein Busch muss hier ganz stark nach 'Neocolor' riechen! Um welche Pflanze es sich dabei handelt, kann mir weder 'Google' noch 'ChatGPT' sagen.
Als nächstes machen wir uns auf den Weg zur Cathedral Gorge, die auf der anderen Seite des Flussbetts liegt. Diese Wanderung zwischen den hohen bienenkorbförmigen Kuppeln ist 2 Kilometer lang, hin und zurück. Am Ende des Wegs erreichen wir das berühmte natürliche Amphitheater aus rotem Gestein mit seinem kleinen, permanenten Wasserbecken. Ein richtig fotogener Ort! Erst wenn man die winzigen Menschen im Vergleich zur mächtigen Felsarena sieht, wird einem so richtig bewusst, wie gewaltig diese Kathedrale wirklich ist. - Auf dem Rückweg passieren wir noch The Domes, eine weitere Sehenswürdigkeit im Purnululu Nationalpark.
Zurück beim Parkplatz und bei 'Moris' gönnen wir uns ein Frühstück mit Kaffee und je vier TimTam. Heute verlassen wir den unglaublich schönen, eindrucksvollen, abgelegenen und wilden Bungle Bungles Nationalpark. Dabei liegt noch einmal die über 50 Kilometer lange Schotterpiste bis zum Highway vor uns.
Bei der Einfahrt in den Park vor zwei Tagen war hier alles noch ruhig. Jetzt hingegen brennt es vielerorts, teils sogar lichterloh. Bei einem Feuer ganz nahe an der Strasse müssen wir kurz zurücksetzen und warten, bis wir es wagen können, daran vorbeizufahren.
Wir erreichen den Highway, genauer gesagt den Great Northern Highway Nr. 1. Auf einem Rastplatz im Schatten pumpen wir unsere Reifen wieder auf und kochen uns einen Kaffee.
Immer wieder begegnen wir Buschbränden, manche sehen wir in der Ferne, andere lodern direkt am Strassenrand. Wir fahren vorbei an schwarzen, kargen Flächen und verbrannten Ebenen, Zeugen erloschener Feuer. In Halls Creek, einer Kleinstadt in der Kimberley-Region und wichtiger Zwischenstopp für Durchreisende, tanken wir unser Auto voll und füllen unsere Vorräte auf. Unser eigentliches Ziel ist der Windjana Gorge National Park. Aber heute werden wir nicht mehr so weit kommen und müssen irgendwo dazwischen übernachten.
Mit Hilfe der 'WikiCamps-App' entscheiden wir uns für den kostenlosen Übernachtungsplatz bei den Mary Pools, etwa 100 Kilometer westlich von Halls Creek. Das Mary Pool Free Camp ist ein weitläufiger Platz auf dem Gelände einer Rinderstation, direkt am Ufer des Mary River. Wie bei den meisten natürlichen Gewässern in der Kimberley-Region ist auch hier das Schwimmen wegen der Krokodilgefahr keine besonders gute Idee.
Wir suchen uns einen Platz unter einem schattenspendenden Baum, inmitten von Rindern. Kühe ebenso wie Bullen streifen durch das Camp. Schön ist es hier, wenn auch zurzeit etwas ausgetrocknet und staubig. Dafür ist es wieder einmal ein echtes Vogelparadies. Wir beobachten Kookaburras, bunte Papageien und verschiedene Kakadus, die sich in den Ästen über uns tummeln.
BLICK IN DEN BUSCH! Entlang des Great Northern Highway:
Heute gibt’s Steak mit asiatischen Dumplings, danach machen wir noch einen Jass bei völliger Dunkelheit und mit Stirnlampe. Zum Glück gibt es ein Klo auf dem Platz. Ausgerechnet jetzt, wo es stockfinster ist, muss ich es aufsuchen! Rund um den hellen Schein meiner Stirnlampe herrscht rabenschwarze Nacht. Und aus dem Dunkel grunzt und schnaubt es ganz schön schauderhaft. Da drehe ich lieber um und nehme mir Re als Bodyguard mit! Er soll die Bullen in Schach halten, Massenmörder vertreiben, Aliens abschrecken und Freddy Krueger vom Klo fernhalten!
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Tagwach!!! - Walk sehr früh am Morgen zum Piccaninny Creek Lookout
Purnululu Nationalpark - Cathedral Gorge
Mary Pool Free Camp
Buschbrand im Purnululu Nationalpark