REISE-STRECKE: Litchfield NP - Victoria River Roadhouse (476 km) |
ÜBERNACHTUNG: Victoria River Roadhouse Campground |
Wir verlassen den Campingplatz bei den Florence Falls und den Litchfield Nationalpark Richtung Westen, wo wir auch bald schon den Stuart Highway erreichen. Bei der Einfahrt in den Highway donnert doch tatsächlich ein Auto von hinten in unseren brav stehenden 'Moris'. Nicht sehr heftig, aber gerumpelt hat's trotzdem ziemlich. Die junge Lenkerin des Wagens steigt ziemlich verwirrt aus und versucht im ersten Moment, uns die Schuld zuzuschieben. Aber wir sind ja still gestanden, weil wir auf den Highway einbiegen wollten. Unser 'Moris' bleibt bei dem Zusammenstoss zum Glück vollkommen unverletzt, während der Kleinwagen der jungen Frau vorne ziemlich eingedrückt ist. Die Frau scheint es eilig zu haben, wirkt verwirrt und hat keine Zeit für grosse Diskussionen. Und so lassen wir sie ziehen, erleichtert, dass 'Moris' heil geblieben ist.
Auf dem Stuart Highway fahren wir weiter südwärts bis nach Katherine. Bevor wir hier Richtung Westen auf den Victoria Highway Nr. 1 abbiegen, nutzen wir die Gelegenheit, um unsere Essensvorräte noch einmal aufzufüllen, denn in den kommenden Tagen werden wir wohl kaum noch die Möglichkeit dazu haben.
Auch beim Bottle-Shop möchten wir noch Bier, Wein und Gingerbier einkaufen. Doch wie so oft im Northern Territory öffnen die Läden für alkoholische Getränke erst um 14.00 Uhr, eine gesetzlich verordnete Massnahme, vor allem um den morgendlichen Alkoholkonsum einzudämmen. Denn Alkohol- und Drogenmissbrauch ist ein grosses Problem bei der indigenen Bevölkerung. Durch ihre abgelegene Lage sind die Aboriginal Communities im Northern Territory besonders von den sozialen Missständen betroffen. Es gibt so gut wie keine Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Aboriginal People sind auf staatliche Sozialhilfe angewiesen, für die sie nichts tun müssen. Ein Zustand, der jegliche Motivation zur Selbsthilfe bzw. Selbstversorgung nimmt. Viele, manchmal bereits Kinder, trinken regelmässig Alkohol und konsumieren Drogen, aus Mangel an Alternativen.
Kurz vor 14.00 Uhr fährt dann tatsächlich die bewaffnete Polizei vor, um den Verkauf des Alkohols zu überwachen. Dabei wird man befragt, wann, warum und vor allem wo, man den Alkohol konsumieren will. Grössere Mengen können ohnehin nicht gekauft werden. Wir kommen mit einem Polizisten ins Gespräch, welcher ziemlich genervt ist über diese Missstände und über die betrunkenen, herumschreienden Aboriginal People in den Strassen und in den Parkanlagen.
Da wir Touristen sind, heute weiterreisen und morgen das Northern Territory sowieso verlassen, dürfen wir ausnahmsweise etwas mehr Alkohol mitnehmen.
BLICK IN DEN BUSCH! Victoria Highway Nr. 1 von Katherine nach Victoria River Roadhouse:
Auf dem Victoria Highway Nr. 1 machen wir uns auf den Weg Richtung Westen. Unser heutiges Ziel ist das Victoria River Roadhouse, wo wir übernachten möchten. Die Strecke führt durch beeindruckende Landschaft, doch was uns heute besonders auffällt sind die vielen Buschfeuer. Manche glimmen nur noch leicht am Boden, andere hingegen sind stattliche Brände mit hohen Flammen und dichten, schwarzen Rauchschwaden, die schon von weitem sichtbar sind.
Im Northern Territory sind solche Brände in dieser Jahreszeit keine Seltenheit, denn es ist Frühling, und damit Hauptsaison für Buschfeuer. Viele Feuer entstehen ganz natürlich, andere werden gezielt gelegt, um grössere Feuer später in der Trockenzeit zu verhindern.
Buschbrände entlang des Victoria Highways:
Wir nähern uns dem Victoria River Roadhouse. Von weitem sehen wir bereits eine riesengrosses Feuer, ein ganzer Berghang steht in Flammen! Glücklicherweise führt unser Weg zum Roadhouse und zum Campingplatz über die breite Victoria Bridge, sodass der Fluss als natürliche Barriere zwischen uns und dem lodernden Feuer liegt.
Am Roadhouse angekommen, checken wir ein und suchen uns ein schönes Plätzchen auf der verdorrten Wiese, nicht weit vom Gebüsch entfernt, wo immer wieder kleine Kängurus aus dem Unterholz hüpfen. Auch ein Kookaburra mit türkisblau leuchtenden Flügeln fliegt hin und her. Doch weder die Kängurus noch der 'Lachende Hans' lassen sich heute von mir fotografieren, beide sind immer schneller als mein Kameraauslöser. Der Übernachtungsplatz beim Victoria River Roadhouse gefällt uns ausgesprochen gut.
Zu Fuss erkunden wir die Umgebung. Das Flussufer und die steilen Felswände sind im Abendlicht sehr malerisch. Das Feuer am gegenüberliegenden Berg lodert weiterhin, und je dunkler die Nacht wird, desto gespenstischer wirkt die Szenerie. Die Flammen tanzen hell und lebendig im Dunkel der Nacht. - Aber wir sind ja auf der sicheren Seite des Flusses, oder?!?
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Victoria River Roadhouse und Campground
Buschfeuer in der Nacht
Zum Glück ist der Victoria River dazwischen!
Viele Buschfeuer in der Region - Victoria Highway