REISE-STRECKE: Butterfly Falls - Katherine (484 km) |
ÜBERNACHTUNG: Boab Caravan Park, Katherine |
Heute früh werden wir von vielen Kookaburras geweckt.
Ursprünglich wollten wir zwei Nächte bei den Butterfly Falls verbringen, und haben auch entsprechend gebucht und bezahlt. Doch die Hitze ist extrem. Zusätzlich belastet uns die Sorge um die defekte Klimaanlage und die bange Frage, ob sich irgendwo, irgendwie und vor allem bald jemand finden lässt, der sie reparieren kann bzw. will.
So entscheiden wir, bereits heute früh aufzubrechen, zurück in die Zivilisation, in der Hoffnung, eine Lösung für unser Klima-Problem zu finden.
Die Fahrt am frühen Morgen geniessen wir besonders, da die Farben der Landschaft in dem flachen, weichen Licht speziell schön sind. Fernab der üblichen Touristenrouten herrscht hier eine friedliche Stille. Wir begegnen keinem einzigen anderen Fahrzeug, nur ein paar Kängurus kreuzen unseren Weg, dazu ein grosses und ein kleines Wildschwein. Doch schon bald zwingt uns die Hitze erneut, die Fenster zu öffnen, und der heisse, staubige Fahrtwind bläst ins Wageninnere.
Wir kommen an der Lomareium Lagoon vorbei, wo wir eine kleine Rast einlegen. Die Wasseroberfläche ist fast vollständig von Wasserlilien bedeckt. Wie an den meisten Flüssen und Seen im Norden Australiens warnen auch hier Schilder vor Krokodilen, und wir halten selbstverständlich gebührend Abstand zum Ufer. Plötzlich glauben wir, einen Wasserring in der Lagune zu erkennen, so als wäre dort unter der Wasseroberfläche etwas verborgen, was wir als lauerndes Krokodil deuten! - Na dann, wir machen uns lieber mal wieder auf den Weg...
BLICK IN DEN BUSCH! Im Limmen Nationalpark:
BLICK IN DEN (VERBRANNTEN) BUSCH! Im Limmen Nationalpark:
Wir erreichen Roper Bar, eine kleine Siedlung am Roper River, einem der ganz grossen Flüsse im Northern Territory, der sich durch weite, abgelegene Landschaften bis hin zum Golf von Carpentaria zieht.
Diese Region ist äusserst abgelegen, und es gibt hier nur wenige, weit verstreute Aboriginal-Communities, eine davon ist Roper Bar selbst.
Wir besichtigen den Old Roper Bar Crossing, eine sehr breite, flache Flussdurchquerung. Der Damm wurde vor Kurzem durch eine neue Brücke einige Kilometer flussaufwärts ersetzt, wird jedoch weiterhin von den Einheimischen als praktische Abkürzung zwischen den indigenen Gemeinden der Gegend genutzt.
Bei Roper Bar verlassen wir den Limmen Nationalpark und setzen unsere Fahrt westwärts auf dem Roper Highway fort. Der Roper Highway verbindet Roper Bar mit dem Stuart Highway, und ist sozusagen der Weg aus der völligen Abgeschiedenheit zurück in die Zivilisation. Kurz nach Roper Bar beginnt dann der asphaltierte Abschnitt des Highways. Wir halten an und pumpen unsere platten Reifen wieder auf.
Später haben wir an einigen wenigen Stellen wieder Telefonempfang. In Mataranka versuchen wir, eine Toyota-Werkstatt zu finden, die auch Klimaanlagen repariert. Doch es gibt nur eine einzige Werkstatt, die infrage kommt, und ausgerechnet dort ist der Air-Conditioning-Spezialist zurzeit im Urlaub. Damit ist klar, dass wir in Mataranka unsere Klimaanlage schon mal nicht reparieren lassen können.
Nach vielen Kilometern kommt wieder Asphalt - Reifen aufpumpen:
Wir erreichen den Stuart Highway – welcome back from the Bush! - In Mataranka legen wir einen kurzen Halt ein, denn hier gibt es endlich wieder stabilen Telefonempfang. Wir versuchen, einige Fachwerkstätten in Katherine, rund 100 Kilometer nördlich, zu erreichen und einen Termin für die Reparatur der Klimaanlage zu vereinbaren. Doch niemand hat kurzfristig Zeit für uns, alle sind ausgebucht. Unsere Strategie ist nun, weiter nach Katherine zu fahren, direkt bei den Klimaanlagen-Werkstätten vorbei zu gehen und uns nicht mehr abwimmeln zu lassen.
Gesagt - getan! Völlig verschwitzt erreichen wir Katherine. Doch trotz unserer hartnäckigen Spontanbesuche bei allen Autowerkstätten haben wir keinen Erfolg. Die absolut einzige Möglichkeit bietet sich bei einer Garage, die uns allerdings frühestens in zehn Tagen einen Termin zur Reparatur geben kann. Man rät uns, nach Darwin weiterzufahren, in eine grössere Stadt. So ein Mist! Darwin war eigentlich nicht Teil unserer Route, aber eine Woche in Katherine festsitzen und auf einen Werkstatttermin warten, das wollen wir erst recht nicht.
Etwas gefrustet erreichen wir den Boab Caravan Park mitten in Katherine. Um uns selbst ein wenig zu beruhigen, reden wir uns ein, dass es auch ohne Klimaanlage vielleicht gar nicht so schlimm wäre, hatten die Leute früher ja schliesslich auch keine – und sie haben’s überlebt. Wir sind doch keine Weicheier…
Wir duschen und waschen endlich wieder einmal unsere Wäsche, die allerdings bei diesem tropisch-feuchten Klima kaum noch richtig trocknet. Für morgen planen wir, hoch nach Darwin zu fahren. Die Stadt liegt rund 320 Kilometer nördlich von Katherine und ist nicht nur die grösste Stadt, sondern auch der Hauptort des Northern Territory. Etwa 122'000 Menschen leben hier, da müsste sich doch eine Werkstatt finden lassen, wo jemand Zeit für uns hat!
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Lomareium Lagoon
Old Roper River Crossing
Buschbrände - Roper Highway
Morgenstimmung im Limmen Nationalpark
Limmen Nationalpark