Winton

Reise: Sabbatical  Teil 3 - Sydney bis Perth - Nordroute

Dienstag, 27. August 2024

die schwarze Spinne im Koffer - Nachtessen im 'Tatt's' ('Tattersall's Pub') - Live Music im 'North Gregory Hotel'

Flug über Iran, Flug nach Australien
  REISE-STRECKE:   ---
Australia Roadtrip, Western Australia, Top End, Kimberley. Queensland
Roadtrip Australia, Winton

  ÜBERNACHTUNG:  Pelican Caravan Park, Winton

Mittlerweilen ist es auch nachts ziemlich warm! Nach einem Frühstück in der 'Balamara Bakery' fahren wir zum örtlichen 'Spar', um Lebensmittel und Getränke für die bevorstehende 'Savannah-Way-Etappe' einzukaufen.

Funnel Web oder Mouse Spider - das ist hier die Frage!
Funnel Web oder Mouse Spider - das ist hier die Frage!

Anschliessend fahren wir zurück zum Caravan Park. Mittlerweilen ist es so heiss, dass wir kein Interesse daran haben, irgendeinen Ausflug in die Umgebung oder sonst irgendetwas zu unternehmen. Wir sitzen im unter unserer Auto-Markise, die uns zum Glück 270 Grad Schatten beschert. 

Re ordnet die Kleider in seinem Koffer. Auf einmal fliegen Textilien aller Art durch die Luft! Re entdeckt eine schwarze, behaarte Spinne zwischen seinen Kleidern! Zusammen mit Shirts und Hosen wirbelt auch die schwarze Spinne in hohem Bogen durch die Luft, und Panik macht sich in Re's Gesicht breit. Wir suchen die Spinne im Gras, denn wir möchten nicht, dass diese unbemerkt wieder zurück in unser Auto oder in unsere anderen Untensilien krabbelt.

Es ist eine schwarze Spinne mit einem Körper-Durchmesser von rund zwei Zentimeter. Nicht allzu riesig, aber sie sieht verdächtig nach einer 'Funnel Web Spider' aus, welche u.a. auch in Sydney's Stadtgebieten vorkommt. In Syndey hätte sich diese Spinne ohne Probleme unbemerkt in Re's Koffer verstecken können. 

Die 'Sydney Funnel Web Spider' (Sydney-Trichternetzspinne) ist eine für den Menschen potentiell gefährliche Spinne. Das Männchen verfügt über ein auch beim Menschen äusserst wirkungsvolles Gift, sodass Bisse dieser Art unbehandelt auch tödlich enden können. Die Aggressivität der 'Funnel Web' erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Bisses.

Wir finden die Spinne und lassen sie nicht mehr aus den Augen. Dabei versuchen wir, ihre Art genau zu bestimmen. Auf 'Google' finden wir zwei ganz ähnliche Spinnen: Eben jene giftige 'Sydney Trichternetzspinne' sowie ihr etwas kleinerer Zwilling, die harmlose 'Mouse Spider'. Mausspinne, jöö, das tönt ja schon viel hübscher! Nach längerem Vergleichen kommen wir zum Schluss, dass es sich hier tatsächlich bloss um eine 'Mouse Spider' handeln muss, hat sie doch nebst ihren haarigen Beinen auch noch einen haarigen Körper. Die Trichternetzspinne ihrerseits hat zwar haarige Beine, jedoch einen glänzenden, glatten Körper. - Also, zu keiner Zeit bestand unmittelbar Lebensgefahr für Re!

Die Mausspinne ist wahrscheinlich verletzt aufgrund ihres weiten Fluges durch die Luft. Sie wird immer unbeweglicher und wird schliesslich von Ameisen gefressen.

Die 'Gottani Sisters' im Biergarten vom North Gregory Hilton
Die 'Gottani Sisters' im Biergarten vom North Gregory Hilton

Heute Nachmittag ist es 38 Grad! - Wir duschen nochmals, bevor wir erneut ins 'Tatt's' zum Nachtessen ausgehen. Diesmal etwas früher, damit wir das Live-Konzert im 'North Gregory Hotel' nebenan nicht verpassen, fangen die Abendunterhaltungen in Australien, und vor allem im Outback, immer sehr früh an. Die 'Gottani Sisters' spielen im Biergarten, und wir geniessen diese lockere Stimmung mit ein, zwei Bier/Gingerbier. 

Da wir in unserem Auto die Musikanlage nicht bedienen bzw. unser Handy nicht verbinden können, und da alle Radiosender ausserhalb der Ortschaften nicht mehr empfangen werden können, kaufen wir uns CDs der 'Gottani Sisters'. So haben wir wenigsten Musik während unseren langen Fahrten. Zwei CD's mit total rund 30 Songs laufen von nun an abwechselnd während unserer gesamten Reise.

Im 'North Gregory Hotel' sind heute vorwiegend ältere Leute anwesend, da passen wir perfekt hin. - Draussen auf der Strasse ist eher die jüngere Generation unterwegs. Uns ist bereits vor einigen Tage bei der Ankunft im Outback aufgefallen, dass viele, vor allem junge Leute, seltsame Frisuren tragen. Kuriose Frisuren. Frisuren, die bei uns zum Glück längst der Vergangenheit angehören, hier aber voll im Trend zu sein scheinen: Vokuhilas!

Der 'Vokuhila' (Kurzform für 'vorne kurz, hinten lang') ist eine Frisur, die sich an der Stirn durch einen kurzen Pony und am Hinterkopf durch schulterlanges bis langes Haar auszeichnet, wobei die Ohren oft freigelegt sind. Manchmal wird der 'Vukohila' mit einer Dauerwelle kombiniert und im allerschlimmsten Fall zusätzlich mit einem Schnauz! Die Frisur erinnert an unsere 80er Jahre, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob die jungen Leute hier im Outback bloss in der Frisur-Evolution stehen geblieben sind, oder ob dieser ominöse Trend tatsächlich erneut auf dem Vormarsch ist...

Auch heute ist wieder um 20 Uhr Schluss, und die Leute gehen nach Hause; danach ist Winton wie ausgestorben, weshalb auch wir uns zurück zum Caravan Park begeben.

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Pelican Caravan Park - ein heisser Nachmittag