REISE-STRECKE: Cairns - Fishery Falls (42 km) |
ÜBERNACHTUNG: Fishery Falls Cairns Holiday Park |
Das Frühstück im Cairns Queens Court Hotel überrascht uns positiv. Es ist sehr gut, vor allem wenn man bedenkt, dass wir für das Zimmer gerade einmal CHF 65.– pro Nacht bezahlt haben. Damit hatten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet. Wir erwischen eine kurze trockene Wetterphase und machen uns mit dem Bus auf den Weg zur Camperman-Vermietstation. Dort wartet unser vorab reservierter Hi-Top Campervan auf uns.
Dieses Jahr haben wir uns bewusst für die günstigste Fahrzeug-Variante entschieden und sind dann doch ein wenig überrascht, als die Kilometeranzeige mehr als 500'000 km anzeigt. Aber wie sagt man so schön: You get what you pay for. Trotzdem ist der Van insgesamt sehr gut in Schuss. Alles notwendige Campingzubehör ist vorhanden, und auch die Installationen funktionieren einwandfrei. Unser Camper trägt kein Logo der Vermieterfirma, was mich besonders freut, denn so fallen wir also nicht sofort als Touristen auf.
Unser erstes Ziel mit dem Camper ist das Einkaufszentrum Coles in Cairns. Dort rüsten wir uns mit allem Nötigen aus, u.a. mit Klopapier, Spülmittel, Abfallsäcke und natürlich mit Lebensmitteln und Wasser. Besonders wichtig: Instantkaffee! Ohne ihn geht gar nichts. Der Kühlschrank wird gefüllt, ebenso der Wassertank. Jetzt sind wir bereit für ein weiteres Australien-Abenteuer auf vier Rädern.
Unser erstes Ziel auf der Reise ist der Campingplatz von Ellis Beach, ein traumhafter Palmenstrand, nur eine knappe Stunde nördlich von Cairns gelegen. Auf dem Weg dorthin folgt der Cook Highway der Küste und passiert dabei mehrere riesige, typisch australische Kreisel. Bei einem dieser Kreisel passiert es dann. Völlig unerwartet driftet unser Campervan mit allen vier Rädern seitwärts ab, und das bei unter 40 km/h! Uns fällt das Herz in die Hose! Zum Glück reagieren die anderen Verkehrsteilnehmer schnell und weichen aus, und ein Zusammenstoss wird so verhindert. Was war denn das?!?
Wir fahren links ran, um die Reifen und das Fahrwerk zu kontrollieren, doch alles scheint in Ordnung zu sein. Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl, wie sollen wir mit diesem Fahrzeug unsere Reise ins Outback antreten? Zurück bei der Vermieterstation von Camperman können auch die Mitarbeiter keinen technischen Mangel feststellen. Alle Fahrzeuge seien gleich, alles sei geprüft. Der einzige Ratschlag:
'Fahren Sie bei Regen nicht zu schnell durch Kreisel.'
Ja klar – als ob wir das nicht selber wüssten! Und 40 km/h in einem sehr lang gezogenen Riesenkreisel sind nun wirklich nicht zu viel. Also machen wir uns erneut auf den Weg nach Norden, diesmal im Schneckentempo, angespannt, vorsichtig, beinahe wie auf Glatteis. Wieder durch denselben Kreisel, diesmal fast im Schritttempo. Und plötzlich sehen wir einen umgefahrenen Kandelaber, daneben Ölbinder am Strassenrand. Was für eine Erleichterung! Der gefährliche Drift lag weder an uns noch am Fahrzeug. Da war Öl auf der Fahrbahn. Mit diesem Wissen können wir nun unbelastet und entspannter in unser Australien-Abenteuer starten.
Der Campingplatz bei Ellis Beach ist leider komplett ausgebucht. Es sind Schulferien, erklärt man uns, und die Australier pilgern in Scharen in den warmen Norden! Schade, macht aber nichts, Palm Cove ist auch schön! Doch auch dort ist alles voll. Man sagt uns auch hier, es sei Hochsaison, und in der gesamten Region sei es unwahrscheinlich, kurzfristig noch einen freien Platz zu finden. Strömender Regen, volle Campingplätze – meine Stimmung ist ehrlich gesagt am Boden. So etwas haben wir noch auf keiner unserer bisherigen Reisen erlebt. Bei der nächsten Planung werden wir definitiv auf die Schulferien achten. Wir suchen Zuflucht in einem Fish ’n’ Chips-Restaurant beim Showground Shoppingcenter und füllen uns den Bauch mit fettigem Fast Food, vielleicht nicht gerade ideal, aber sehr tröstlich.
Im Gegensatz zum Outback gibt es in dieser touristisch stark frequentierten Küstenregion kaum Möglichkeiten für Gratis-Übernachtungen oder unreservierbare Plätze, wie Showgrounds usw. Wir sind also auf einen freien Stellplatz in einem offiziellen Caravan Park angewiesen.
Zum Glück finden wir mit Hilfe der 'WikiCamps-App' unterwegs Richtung Süden den Fishery Falls Holiday Park. Zwar liegt dieser nicht direkt am Meer, dafür mitten in einem üppigen tropischen Garten, und er hat ein Swimming Hole, das laut Betreiber krokodilfrei ist. Eigentlich ist auch hier alles belegt, doch im hinteren Teil des Parks kann man uns einen letzten freien Platz anbieten. Glück muss man haben.
Beim Camp Kitchen findet ein kleines Konzert statt, und es gibt thailändisches Essen. Aber es regnet immer noch, darum haben wir keine Lust auf Konzert. Zudem wird es schnell unangenehm kühl, sobald die Sonne untergeht, was im Juli schon gegen 17:45 Uhr der Fall ist. - Der Jetlag macht sich bemerkbar, weshalb wir früh zu Bett gehen, während der Regen die ganze Nacht beharrlich aufs Camperdach trommelt...
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Fishery Falls